Direkt zum Inhalt

ITK – zwischen Hoffen und Bangen: Kommt die zweite Chance fürs „made in Germany“?

Die Welten der Ingenieure und die der Informatiker wachsen immer enger zusammen, und das Thema Sicherheit gewinnt darin zunehmend an Bedeutung. Gibt das neue Impulse für die ins Abseits geratene Informations- und Kommunikationsbranche Deutschlands? Wir fragten in der Forschung, bei Nachwuchs-Informatikern und in der Personalberatung nach, deren Kunden über den Mangel an Fachkräften klagen. Außerdem stellen wir interessante Start-Ups vor und geben der „Hoffnung Zukunft“ Raum.
© hyperraum.TV
ITK – zwischen Hoffen und Bangen

Veröffentlicht am: 24.04.2015

Laufzeit: 0:13:28

Sprache: deutsch

Hyperraum TV ist ein von der Medienwissenschaftlerin und Wissenschaftshistorikerin Susanne Päch betriebener Spartensender für Wissenschaft und Technologie.

Mit der Vernetzung von Maschinen rollt eine gewaltige Innovationswelle heran. Bisher unbekannte Schlagworte zeigen ihre Richtung an: "Security by Design" und "Eingebettete Sicherheit". Die Umfrage des VDE unter mehr als 220 Unternehmen und Hochschulen der Elektro- und Informationstechnik offenbart: Das Thema Sicherheit steht im Zentrum des wachsenden IT-Markts. Sicherheit war schon immer eine deutsche Domäne ingenieursgetriebenen Qualitätsdenkens. Wird sie zum Schlüssel für eine zweite Chance der ITK-Branche? Heute ist sie irgendwo zwischen Hoffen und Bangen angekommen. Das "Bangen" stellt der VDE als mächtige Lobby-Institution derzeit gern öffentlich zur Schau. Trotz hoher fachlicher Kompetenz in Sachen IT-Sicherheit sieht er den deutschen Mittelstand als Rückgrat der schwarz-rot-goldenen Wirtschaftsleistung schlecht aufgestellt.

Unterdessen entsteht ein neues Berufsbild für Systementwickler: Nicht mehr der kreativ-hippe "Nerd" vor der Tastatur ist gefragt, sondern der gediegen-bodenständige Software-Ingenieur. Das Software Engineering wird von Prof. Dr. Dieter Rombach, hoch dekorierter Gründungsvater des Fraunhofer-Instituts IESE, seit Jahren propagiert. Er glaubt, dass die Softwarewelt ohne „reguläre“ und damit leicht änderbare Strukturen von Programmen bald nicht mehr funktionsfähig sein wird, denn die Systeme werden langlebiger und komplexer. Doch die Denkwelten von Ingenieuren und Informatikern sind heute noch ganz verschieden orientiert – die Vertreter der beiden unterschiedlichen Kulturen zeigen Berührungsängste. Dass die Fusion der beiden Welten schon Früchte trägt, zeigt das Start-Up Do Smart an der Technischen Universität in Dortmund.

Auch Big-Data-Analysten gehören in der IT-Branche inzwischen zu den stark nachgefragten Berufsbildern – beispielsweise in der Finanzbranche. Sogar der Handel setzt immer mehr auf die intelligente Analyse gewaltiger Datenmengen bis zu einem vollautomatisierten Prozess: von der Statistik über die Analyse bis zur Entscheidung. Ein Beispiel aus dem Markt: bundesweiter Frischfleisch-Einkauf für Lebensmittel-Filialisten, die dank Big Data so etwas wie die "Quadratur des Kreises" schafft – best-Price-Garantie mit steigender Marge und wachsendem Marktanteil! Dass wir erst am Anfang dieser Predictive Analytics stehen, darüber berichtet Michael Feindt, im Forschungsleben Professor für Teilchenphysik, aber auch noch Entrepreneur, der in der von ihm gegründeten Big-Data-Dienstleistungsfirma "Blue Yonder" das jahrelang erworbene Know How in der statistischen Auswertung gewaltiger Datenmengen kommerzialisiert, das er sich am CERN bei den statistischen Datenanalysten aus der kleinsten uns zugänglichen Welt des Universums erarbeitet hat.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.