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Tropenkrankheiten: Tod den Moskitos?

Mücken übertragen tödliche Krankheiten. Muss man sie deshalb ausrotten?
Could we rid the world of mosquitos

Veröffentlicht am: 01.02.2016

Laufzeit: 0:05:35

Sprache: englisch

Die Wissenschaftsjournalistin Anna Rothschild behandelt auf ihrem YouTube-Kanal vor allem Themen, die ekelhaft oder schauerlich sind – "gross science" eben.

Sie summen, sie stechen, sie nerven und sie sind nicht immer harmlos: Mücken können Malaria, Dengue, Zika und viele andere Tropenkrankheiten übertragen. Und sie beschränken ihr Treiben längst nicht mehr auf die Tropen – die globale Erwärmung trägt ebenso wie der weltweite Reiseverkehr dazu bei, dass sie immer häufiger auch andernorts anzutreffen sind. In dem Video behandelt die Wissenschaftsjournalistin Anna Rothschild auf ihrem vom nichtkommerziellen US-Network PBS betriebenen YouTube-Kanal "Gross Science" (widerliche Wissenschaft) diesmal nichts, was mit Pipi, Kacka oder Kotze zu tun hat. Stattdessen widmet sie sich einer ernsten Frage: Ist es ethisch vertretbar, krankheitsübertragende Insektenarten auszurotten?

Die Frage verlockt zu extremen Stellungnahmen, muss aber vielleicht gar nicht gestellt werden. Denn die Wissenschaft hat deutlich mehr auf Lager als "alles oder nichts". Beispielsweise könnte man gegen Krankheitsüberträger mit gleichen Waffen zurückschlagen. Der Grundgedanke dieses Ansatzes lautet: Auch Mücken können krank werden.

Tatsächlich existieren Viren, die Krankheiten auf Insekten übertragen. Weil sie oft nur eine bestimmte Art angreifen, ließen sie sich ohne unerwünschte Nebenwirkungen als spezifisches Insektenschutzmittel einsetzen. Sie könnten die Mücke sogar außer Gefecht setzen, ohne sie gleich umzubringen: Von manchen Erregern ist bekannt, dass sie das Immunsystem ihres Opfers so verändern, dass es Pathogene nicht mehr weitergeben kann. Malaria Adé.

Zugegeben: Die Nutzbarmachung von Insektenkrankheiten steckt noch in den Kinderschuhen. Aber auch der von Anna Rothschild vorgestellte Ansatz, mit dem sich ganze Arten beseitigen lassen, ist lange nicht ausgereift. So oder so gilt also: Was die Wissenschaft in ein paar Jahren kann, hängt alleine davon ab, was uns heute wichtig ist. Wollen wir Fördergelder in Projekte stecken, die zur Ausrottung von Arten führen? Oder investieren wir in alternative Lösungen, die weniger ökologisches Katastrophenpotenzial haben?

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