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Astronomie: Wo bitte geht’s zum Virgo-Galaxienhaufen?

Virgo bildet das Herz des lokalen Galaxien-Superhaufens – auf einer 3D-Sternenkarte führen uns Forscher mitten hinein.
Cosmography of the Local Universe

Hélène Courtois

Veröffentlicht am: 18.05.2013

Laufzeit: 0:17:35

Sprache: englisch

Hélène Courtois ist Astronomin in Lyon und an anderen Forschungseinrichtungen.

Jeder, der gelegentlich sein Raumschiff durch die Tiefen des Alls navigieren muss, hat sich diese Frage schon einmal gestellt: Wo bitte geht's eigentlich zum Virgo-Haufen? Virgo ist schließlich nicht irgendein Galaxienhaufen, sondern bildet das Herz des lokalen Galaxien-Superhaufens mit wahrscheinlich über 2000 Sternsystemen. Sein Zentrum liegt gut 50 Millionen Lichtjahre von unserer Milchstraße entfernt. Wie die französische Astronomin Hélène Courtois und ihre Kollegen Daniel Pomarède, R. Brent Tully, Yehuda Hoffman and Denis Courtois in diesem Video in englischer Sprache erklären (hier geht's zur englisch untertitelten YouTube-Fassung), ist der Weg zum Virgo-Haufen gar nicht kompliziert: Hinter der Sombrero-Galaxie scharf rechts und dann noch mal ungefähr die selbe Strecke weiter.

Aber nicht nur die wichtigsten Galaxien im lokalen Universum, sondern auch die großen, leeren Räume und die Materieströme stellen Courtois und ihr Team in diesem gut 17 Minuten dauernden Video vor. Die unglaubliche Größe und Komplexität der Gebilde im All reduzieren sie mit Hilfe geschickter Schnitte durch die riesige dreidimensionale Sternenkarte. So gelingt es ihnen, einen schönen Überblick über unsere kosmische Nachbarschaft zu geben und die großräumigen Strukturen vor Augen zu führen. Die Zusammenballungen tragen klangvolle Namen wie Perseus, Zentaur, Große Mauer oder Südliche Mauer und sind gigantische Filamente, die teilweise aus ganzen Galaxienhaufen bestehen.

Die Kartographie wird im All zur Kosmographie. Das Komplizierte an der Navigation im Weltraum ist allerdings, dass sich die dreidimensionalen Strukturen nur schlecht zweidimensional auf dem Bildschirm darstellen lassen. Courtois lässt die Animation sich deshalb hin und wieder langsam drehen. Hierdurch gewinnt man eine sehr viel bessere Vorstellung über die Anordnung der Galaxien.

Gegen Ende des Videos erklärt Courtois dann die großräumige Bewegung der Materieströme, also eine Art Sternenkarte mit Strömungsmarken. In unserem lokalen Universum, so erfahren wir, fließt die meiste Materie an Virgo vorbei Richtung Zentaur zum Großen Attraktor.

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