Direkt zum Inhalt

Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Punica granatum

Punica granatum L.
(syn. Granatum punicum, Punica florida, P. multiflora, P. nana, P. spinosa); Granatapfelbaum (syn. Granatbaum), vgl. Abbildung.
Fam.: Punicaceae.
Vork.: ursprünglich südwestliches Asien von Nordwestindien bis Kleinasien, kultiviert heutzutage in allen Gebieten mit warmem Klima.
Drogen: 1. Granati cortex (syn. Cortex granati, Cortex Punicae granati, Granatum); Granatbaumrinde (syn. Granatapfelbaumrinde), die getrocknete Rinde der Wurzeln, der Stämme und Zweige. Inh.: Gerbstoffe (ca. 20 %), Alkaloide (ca. 0,4 %), besonders Isopelletierin, N-Methylisopelletierin und Pseudopelletierin vgl. Formel, ferner Terpenoide, u.a. β-Sitosterol, Friedelin und Betulinsäure. Anw.: früher als Bandwurmmittel. Infolge Nebenwirkungen, die sich durch Steigerung des Blutdruckes, Sehstörungen, Erbrechen und Kollaps äußern können, ist die Droge heute obsolet. 2. Granati radicis cortex (syn. Cortex granati radicis); Granatwurzelrinde, die Wurzelrinde, vorzugsweise im frischen Zustand. Inh.: s. Granati cortex. Anw.: früher als Bandwurmmittel, mitunter auch gegen Spulwürmer. Die Wurzelrinde ist wirksamer als die Rinde der oberirdischen Organe. In der Volksheilkunde der Herkunftsländer kommt sie auch als Adstringens und bei Dysenterie zum Einsatz. 3. Pericarpium Granati (syn. Cortex Granati fructuum); Granatapfelschalen. Inh.: Gerbstoffe (bis 28 %), Schleimstoffe, Harz. Anw.: als Adstringens, u.a. bei Durchfall, sowie technisch in der Gerberei. Die Früchte von P. granatum werden zur Herstellung erfrischender Getränke genutzt. 4. Flores Granati (syn. Flores Balaustii, Flores Granati); Granatblüten. Inh.: Gerbstoffe. Anw.: Adstringens.
Hom.: Punica granatum HAB 1, die getrocknete Rinde der oberirdischen Achsen und der Wurzeln. Anw.-Geb.: Magen-Darm-Störungen.
Histor.: Der Gattungsname Punica wird vom lateinischen puniceus (punisch, purpurrot), Bezug nehmend auf die rote Farbe der Blüten und Früchte abgeleitet. Der Artname granatum vom lateinischen granum (Korn, Kern, Samen) wurde wegen der vielen in den Früchten enthaltenen Samenkörner geprägt.



Punica granatum, Granatapfel



Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Die Autoren

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.