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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Senecio-Arten

Senecio-Arten

Fam.: Asteraceae (Compositae).

Senecio aureus L.; Goldenes Kreuzkraut (syn. Goldkreuzkraut).
Vork.: Nordamerika, in Europa kultiviert und verwildert.
Droge: Senecio-aureus-Kraut; Goldkreuzkraut, das getrocknete Kraut. Inh.: Pyrrolizidinalkaloide, Sesquiterpene vom Eremophilan-Typ, Flavonoide, bes. Flavonolglucoside, die teilweise partiell acetyliert sind. Anw.: volkstümlich gegen Blutungen. Von den nordamerikanischen Indianern in der Geburtshilfe und bei Blutungen eingesetzt. Geg.: Infolge Toxizität der enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide ist die therapeutische Anwendung nicht zu empfehlen.
Hom.: Senecio aureus HAB 34; Goldkreuzkraut, die frische, blühende Pflanze. Anw.-Geb.: Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane, der Nieren und ableitenden Harnwege wie Entzündungen der Harn- und Geschlechtsorgane, Regelstörungen, Blutarmut, nervösen Beschwerden sowie bei Gerinnungsstörungen.

Senecio bicolor (Willd.) Tod. (syn. Cineraria maritima, Senecio cineraria, S. maritimus); Aschenkraut (syn. Cineraria-Kreuzkraut).
Vork.: Mittelmeergebiet, in Mitteleuropa mitunter als Zierpflanze kultiviert.
Droge: Senecio-bicolor-Kraut (syn. Senecio-cineraria-Kraut), das Kraut der blühenden Pflanze. Inh.: Pyrrolizidinalkaloide (bis zu 0,9 %, bezogen auf das Trockengewicht), u.a. Jacobin vgl. Formel, Jaconin vgl. Formel und Senecionin, ferner Polyine, Chinolinderivate, Sesquiterpen-Kohlenwasserstoffe und Vanillin. Anw.: volkstümlich der Saft bei Augenleiden, Migräne und Menstruationsstörungen. Geg.: Infolge toxischer, insbes. mutagener und cancerogener Eigenschaften der enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide ist die therapeutische Anwendung der Droge abzulehnen.
Hom.: Senecio bicolor (syn. Cineraria maritima) HAB 34; das frische Kraut. Anw.-Geb.: Grauer Star.





Senecio fuchsii C.C. Gmel. (syn. Senecio nemorensis ssp. fuchsii, S. ovatus, S. sarracenius); Fuchssches Kreuzkraut (syn. Fuchskreuzkraut).
Vork.: Europa.
Droge: Senecionis herba, (syn. Herba Senecionis); Fuchssches Kreuzkraut, das zur Blütezeit oder kurz vor der Blüte geerntete Kraut. Inh.: Pyrrolizidinalkaloide (0,01-0,1 %), u.a. 7-Senecioylretronecin, 7-Angeloylretronecin, Triangularin, Fuchsisenecionin, Sarracin.; Flavonoide, Cumarinderivate, wenig äther. Öl. Anw.: früher in der Volksheilkunde bei Blutungen, wie Wochenbettblutungen, klimakterischen Blutungen, Menorrhagien; Diabetes mellitus und Krämpfen. Geg.: Infolge toxischer, insbes. mutagener und cancerogener Eigenschaften der enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide ist die therapeutische Anwendung der Droge abzulehnen.
Hom.: Senecio nemorensis (syn. Senecio fuchsii) HAB; die zur Blütezeit geernteten, frischen, oberirdischen Pflanzenteile. Anw.-Geb.: Blutungen.

Senecio jacobaea L. (syn. Jacobaea vulgaris); Großes Kreuzkraut (syn. Jakobskraut, Jakobskreuzkraut, Spinnenkraut).
Vork.: Europa.
Droge: Senecionis jacobaeae herba (syn. Herba Jacobaeae, Herba Senecionis jacobaeae); Jakobskraut (syn. Jakobskreuzkraut), die getrockneten, oberirdischen Teile der blühenden Pflanze. Inh.: Pyrrolizidinalkaloide (2,2-0,4 %) mit dem Jacobin-Chemotyp, der Jacobin und dessen Drivate enthält und dem Erucifolin-Chemotyp mit Erucifolin und O-Acetylerucifolin als Hauptalkaloiden. Ferner in Spuren äther. Öl, das Germacren D als charakteristische Substanz enthält. Anw.: volkstümlich früher bei Amenorrhoe, Dysmenorrhoe, Harndrang und rheumatischen Beschwerden. Geg.: infolge Toxizität der enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide ist die therapeutische Nutzung der Droge abzulehnen.
Hom.: Senecio jacobaea HAB 34, die ganze frische Pflanze. Anw.-Geb.: u.a. bei Grauem Star.

Senecio vulgaris L.; Greiskraut (syn. Gemeines Kreuzkraut, Grindkraut, Waldgreiskraut).
Vork.: Europa, Asien.
Droge: Senecionis vulgaris herba (syn. Herba Senecionis vulgaris); Kreuzkraut, das zur Blütezeit gesammelte Kraut. Inh.: Pyrrolizidinalkaloide mit Senecionin und Seneciphyllin als Hauptkomponenten. Ferner Flavonoide und äther. Öl (0,002 %) mit β-Caryophyllen als dominierendem Bestandteil. Anw.: volkstümlich früher bei Koliken, gegen Würmer sowie der ausgepreßte Saft bei Dysmenorrhoe und Epilepsie. Geg.: s. Senecionis herba.

Histor.: Der Gattungsname Senecio ist vom lateinischen senex, senis (Greis) abgeleitet und bezieht sich auf die Haarkrone des Pappus, die mit dem Greisenhaar verglichen wird. Der Name Jakobskreuzkraut bezieht sich auf seine Blütezeit um Jakobi. Im Mittelalter verwendete man die Blattdroge als Herba Seneciones Jacobaeae u.a. als Tonikum, zum Stillen von Krämpfen sowie bei Amenorrhoe.

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