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Lexikon der Biochemie: Dopamin

Dopamin, Hydroxytyramin, β-(3,4-Dihydroxyphenyl)-ethylamin (Abb.), eines der Catecholamine; Mr 153,2Da, F. 241-243°C (Hydrochlorid). D. wird durch Decarboxylierung von 3,4-Dihydroxyphenylalanin (Dopa) gebildet, das seinerseits durch Hydroxylierung von Tyrosin entsteht. D. stellt die Vorstufe der Hormone Noradrenalin und Adrenalin dar. In Leber, Lunge und Darm ist D. das Endprodukt des Tyrosinstoffwechsels. Im zentralen Nervensystem dient es als Neurotransmitter. Die höchste Konzentration an Dopaminneuronen kommt im Strionigralsystem vor, das im Verlauf der Parkinsonschen Krankheit degeneriert. Die Blut-Hirn-Schranke ist für D. undurchlässig, jedoch durchlässig für Dopa. [H.N. Wagner et al. Science 221 (1983) 1.264-1.266; E.S. Garnett et al. Nature 305 (1983) 137-138]. Agonisten des D., wie die Amphetamine (Antidepressiva), können psychotische Symptome auslösen, die denen der Schizophrenie ähnlich sind. Antagonisten des D. (Neuroleptika) werden zur Behandlung von Schizophrenie eingesetzt. Es konnte gezeigt werden, dass postsynaptische Dopaminrezeptoren funktionell mit einer Adenylat-Cyclase über ein intrinsisches Membranprotein, das G/F-Protein, verknüpft sind. Wenn die Dopaminrezeptoren besetzt sind, setzt das G/F-Protein ein GDP-Molekül frei und bindet ein GTP-Molekül. Dies ist der geschwindigkeitsbestimmende Schritt bei der Aktivierung der Adenylat-Cyclase. Es wurde lange Zeit angenommen, dass eine Überempfindlichkeit gegen D. ein Grund für Schizophrenie wäre. Ein Vergleich des Gehirngewebes von Schizophrenen und von Kontrollpersonen wies jedoch keinen Unterschied in der Aktivierung der Adenylat-Cyclase durch D. auf.
Es sind zwei Arten von Dopaminerkennungsstellen beschrieben worden: der D1-Typ vermittelt die Stimulierung der Adenylat-Cyclase und der D2-Typ die Inhibierung. Beide Arten sind an die Cyclase über das G/F-Protein gekoppelt. Im Homogenat des Nucleus caudatus aus dem Gehirn von schizophrenen Personen wird durch den selektiven D1-Agonisten 2,3,4,5-Tetrahydro-7,8-dihydroxy-1-phenyl-1H-3-benzazepin mehr AMP gebildet als bei gesunden Personen. [M. Memo et al. Science 221 (1983) 1.304-1.306]. Ascorbatshuttle.



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