Direkt zum Inhalt

Lexikon der Biochemie: Neuropeptid Y

Neuropeptid Y, NPY, ein aus dem Schweinegehirn isoliertes 36-ASPeptidamid. Der Name bezieht sich auf die beiden terminalen Tyrosinreste. N. Y. gehört neben dem Pankreatischen Polypeptid (PP), dem Polypeptid YY (36-ASPeptid mit ebenfalls terminalen Tyrosinresten) sowie dem Neuropeptid F zur Pankreatischen Polypeptid-PYY-NPX-Gruppe. Bisher wurden vier NPY-Rezeptorsubtypen (Y1, Y2, Y4/PP1, Y5) im Menschen und ein zusätzlicher Y6-Rezeptor in der Maus auf DNA-Ebene charakterisiert. Ausschließlich nur einen Rezeptorsubtyp-bindende Analoga sind gegenwärtig nicht bekannt. NPY ist im zentralen und peripheren Nervensystem weit verbreitet und wird aus dem 97-Prä-Pro-NPY durch Prozessierung freigesetzt. Der Y1-Rezeptor (Glycoprotein, Mr 70 kDa) bindet NPY, jedoch nicht NPY-(13-36), während der Y2-Rezeptor (Glycoprotein, Mr 50 kDa) die N-terminal verkürzte Form und das NPY bindet. [Pro34]NPY vom Schwein ist ein effizienter Agonist für den Y1-Rezeptor. NPY-(18-36) wirkt als Antagonist in Herzmembranen. Beide Rezeptoren treten mit PYY in Wechselwirkung. NPY soll über den Y5-Rezeptor den Appetit stark anregen. NPY erhöht die intrazelluläre Ca2+-Konzentration in Zellen des vaskulären glatten Muskels und inhibiert die beispielsweise durch Forskolin oder Isoproterenol stimulierte Bildung von cAMP sowie die durch Calmodulin stimulierte Phosphodiesterase. Daneben sind weitere Wirkungen beschrieben worden. [T.S. Gray, J.E. Morley, Life Sci. 38 (1986) 389; L. Grundemar u. S. Bloon (Hrsg.), Neuropeptide Y and Drug Developments Academic Press Ltd., 1997]

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Die Autoren

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.