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Lexikon der Biochemie: Phosphatasen

Phosphatasen, Phosphorsäuremonoester-Hydrolasen (EC-Unteruntergruppe 3.1.3), weitverbreitete Gruppe von Hydrolasen, die die Spaltung von Phosphomonoestern (Esterasen) katalysieren. Die P. kommen vor allem in Leber, Pankreas, im Verdauungstrakt sowie in Mikroorganismen, z.T. als Isoenzyme oder multiple Formen, vor. Sie sind meist dimere Proteine und enthalten im aktiven Zentrum einen essenziellen Serinrest. Die Unterteilung der P. erfolgt nach ihrem pH-Optimum in saure P. (pH-Optimum bis 5) mit den P. aus Leber (Mr 16kDa), Erythrocyten (Mr 10 kDa) und Prostata (Mr 102kDa) als wichtigsten Vertretern und in alkalische P. (pH-Optimum 7-8), die insbesondere in der Dünndarmschleimhaut (Mr 140 kDa) und in der Plazenta (Mr 120 kDa) vorkommen. Die aus Escherichia coli stammende alkalische P. besteht aus zwei Ketten mit einer Mr von je 43kDa. Für die Wirksamkeit der alkalischen P. sind zwei Zinkatome je Untereinheit sowie die Gegenwart von Mg2+-Ionen erforderlich. Die P. werden durch unterschiedliche Verbindungen gehemmt. Sie sind auch an reversiblen Phosphorylierungen von Proteinen (Enzymen) bei der Regulation ihrer Aktivität beteiligt (Phosphoprotein-P.). Diagnostische Bedeutung haben die Bestimmung der sauren P. im Serum bei Verdacht auf Prostatakrebs und die der alkalischen P. insbesondere bei Verdacht auf Knochen-, Leber- und Gallenblasenerkrankungen (z.B. Knochentumoren, Hepatitis und Verschlussikterus), bei denen die Serum-Protease-Aktivitäten um ein Vielfaches erhöht sind. Die alkalische P. dient als Markerenzym bei Enzymimmunoassays.

Zu den P. gehören auch die Nucleotidasen (Purinabbau, Pyrimidinabbau).

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