Direkt zum Inhalt

Lexikon der Biochemie: Steroidhormon-Rezeptoren

Steroidhormon-Rezeptoren, eine Großfamilie von Rezeptoren solcher lipophiler Hormone, die durch die Plasmamembran von Zielzellen diffundieren und primär das Muster der Genexpression, nicht aber die Aktivität eines bestimmten Enzyms oder Membrantransporters verändern. Steroidhormone, Schilddrüsenhormone, Retinoide und Vitamin D binden an solche intrazellulären Rezeptoren. Durch die Ligandenbindung wird der Rezeptor aktiviert und reguliert im Kern die Transcription spezifischer Gene. Während Glucocorticoide bereits im Cytoplasma an Rezeptoren gebunden werden können, existieren wahrscheinlich für Steroid- und Schilddrüsenhormone nur Rezeptoren im Zellkern. Auf jeden Fall geht der Hormon-Rezeptor-Komplex nach Transformation im Kern eine spezifische Bindung mit der DNA ein. Die Mitglieder der Rezeptor-Großfamilie weisen gemeinsame Strukturmotive in Form einer variablen Aktivierungsdomäne, einer hochkonservierten DNA-bindenden Domäne und einer hormonbindenden Domäne auf. In Abwesenheit des Hormons kann die DNA-bindende Domäne nicht mit der DNA in Wechselwirkung treten kann. Die aminoterminale, sehr variable Aktivierungsdomäne erlaubt es den S., mit anderen Regulatoren der Transcription zu interagieren. Die aktivierten S. binden an spezifische DNA-Abschnitte, die allgemein als Hormonantwortelemente (hormon response elements, HRE, sterol response element) bezeichnet werden, wodurch die Expression nahegelegener Gene reguliert wird. Beispiele für S. sind u.a. der Östrogenrezeptor (Farbtafel) und der Glucocorticoid-Rezeptor.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Die Autoren

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.