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Kompaktlexikon der Biologie: Kommunikation

Kommunikation, bei Tieren und beim Menschen der inner- und zwischenartliche Austausch von Nachrichten zwischen einem Sender und einem Empfänger, wobei der Empfänger eine reziproke Antwort gibt oder zumindest eine erkennbare Reaktion zeigt. Dieser Austausch wird vielfach als Biokommunikation bezeichnet. Oft verläuft die K. in einem „Wechselgespräch“, in dem Sender und Empfänger ständig ihre Rollen tauschen. Tiere kommunizieren über zahlreiche optische, akustische, mechanische und olfaktorische (chemische) Signale sowie eine Vielzahl differenzierter Verhaltensweisen. Beim Menschen ist die Sprache das wichtigste K.-Mittel. Daneben tragen auch Mimik, Gestik und Körperhaltung zur K. bei (nonverbale K.).

Zu den optischen Signalen der K. gehören z.B. Körpermerkmale, die nur zu bestimmten Zeiten auftreten, wie der rot gefärbte Bauch des Dreistachligen Stichlings zur Laichzeit. Durch akustische Signale können Tiere Partner anlocken (Lockruf), Artgenossen warnen (Warnruf), Feinde verjagen oder das Revier markieren. Als mechanische Signale wirken z.B. Berühren und Beißen. Olfaktorische Signale dienen der Markierung des Reviers (Harnmarkieren) oder von Wegen zu Beuteobjekten oder Nahrungsquellen (Duftstraßen), der Abwehr (Wehrdrüsen), der Anlockung von Partnern und der Verständigung bei Staaten bildenden Insekten (Pheromone, Tierstaaten). Auch viele Verhaltensweisen wie Drohverhalten, Balzverhalten (Balz) und Territorialverhalten sind Formen der K.

Eine besonders differenzierte Form der K. haben Honigbienen entwickelt. Durch bestimmte Tanzformen des Bienentanzes (Bienensprache) können sie anderen Bienen Richtung und Entfernung einer Futterquelle mitteilen. (Hormone, Erregungsleitung, Nervensystem, Signaltransduktion, Transmittersubstanzen)

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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