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Lexikon der Chemie: Dissoziation

Dissoziation, die Aufspaltung eines Moleküls in zwei oder mehrere einfache Moleküle, Atome, Atomgruppen oder Ionen. Unter elektrolytischer D.versteht man den reversiblen Zerfall eines Elektrolyten unter Bildung von Ionen, wenn er gelöst wird. Ein echter Elektrolyt besteht bereits im festen Zustand aus Ionen, die einen Ionenkristall bilden. Die elektrolytische D. besteht hier in einer Solvatation der bereits vorhandenen Ionen. In einem potentiellen Elektrolyten sind dagegen keine Ionen vorgebildet. Sie bilden sich erst durch die Dissoziation unter Einfluß des Lösungsmittels.

Für einen binären Elektrolyten AB lautet das Dissoziationsgleichgewicht: AB

A+ + B-. Starke Elektrolyte sind vollständig dissoziiert (Debye-Hückel-Theorie). Schwache Elektrolyte dissoziieren nur zum Teil. Das Maß der D. wird durch den Dissoziationsgrad acharakterisiert: α = cA+/cAB = cB-/cAB, wobei c die Konzentration von A, B bzw. AB bedeutet. Aus dem Massenwirkungsgesetz erhält man die Dissoziationskonstante KD: KD = (cA+ ·cB-)/cAB. Da cA+ = αc0; cB- = αc0 und cAB = (1 – α)c0 (c0 = Ausgangskonzentration von AB), besteht zwischen der Dissoziationskonstanten KD und dem Dissoziationsgrad α folgender Zusammenhang: KD = α2c0/(1 – α). KD kann z. B. über Leitfähigkeitsmessungen bestimmt werden (Verdünnungsgesetz nach Ostwald).

Unter thermischer D.versteht man den reversiblen Zerfall einer Verbindung durch Zuführung von thermischer Energie, der Dissoziationsenergie.

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