Lexikon der Ernährung: Fragebogenmethoden
Fragebogenmethoden, E questionnaire methods, 1) direkte, retrospektive Methoden der Ernährungserhebung für die Ernährungsanamnese oder statitische Zwecke, bei der anhand von Einkaufslisten oder Checklisten-Fragebögen auf den Verzehr von Nahrungsmitteln geschlossen wird. Es werden standardisierte Fragebögen herangezogen. Dabei wird die Häufigkeit erfasst, mit der bestimmte Lebensmittel von der befragten Person in einer bestimmten Zeit verzehrt werden. Wenn zusätzlich die Menge des jeweiligen Lebensmittels in Schätzgrößen, zumeist in Haushaltsmaßen wie Tasse, Esslöffel, Teelöffel usw., registriert wird, so spricht man von einem semiquantitativen Fragebogen. Fragebögen können entweder in Ernährungsinterviews eingesetzt werden (z. B. 24-Stunden-Erinnerungsprotokolle, E 24-hour-recall) oder werden von den Patienten / Studienteilnehmern nach einer Einweisung selbst ausgefüllt (z. B. Verzehrshäufigkeiten-Fragebogen, E food frequency questionaire, für langfristige Untersuchungen) und anschließend von Fachpersonal ausgewertet. Zur Minimierung von Fehlern werden Mengenangaben in haushaltsüblichen Maßen verwandt oder Schablonen / Modelle für Größen bzw. Mengen zur Verfügung gestellt. Wesentlicher Nachteil der F. ist ihre Abhängigkeit von der Gedächtnisleistung der Befragten sowie die nur unscharfe Bestimmung der Nährstoffaufnahme. Ihr Vorzug liegt in der leichten, kostengünstigen Anwendbarkeit und der relativ geringen Belastung des Befragten. Die Fragebogenmethode kommt besonders in großen epidemiologischen Studien (vor allem Kohortenstudien) zum Einsatz, bei denen es weniger auf die genaue individuelle Kenntnis der Energie- und Nährstoffaufnahme, als vielmehr auf eine Rangabstufung zwischen starken und schwachen Konsumenten eines Lebensmittels bzw. einer Lebensmittelgruppe ankommt. 2) Fragebögen zur Untersuchung des Essverhaltens.
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