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Lexikon der Optik: Gegenfarben

Gegenfarben, 1) physiologische G., Farbenpaare, die im rezeptiven Feld eines visuellen Neurons gegensätzliche Antworten hervorrufen. Es existieren zwei Gegenfarbenpaare, nämlich Rot/Grün und Blau/Gelb, für die im visuellen System getrennte Verarbeitungskanäle vorhanden sind (Farbensehen). G. lassen sich empfindungsgemäß in ein dreidimensionales Koordinatensystem einordnen. Dieses besteht aus einer Unbuntachse, die alle Graustufen von Schwarz bis Weiß enthält, sowie je einer Gegenfarbenachse von Rot nach Grün und von Gelb nach Blau (Abb.). Unbunte Farben enthalten keine Anteile an Urfarben. Beispielsweise enthält Purpur Anteile der Urfarben Rot und Blau und liegt dementsprechend im Bereich zwischen der Rot- und der Blau-Halbachse. Die Helligkeit des Purpurtones bestimmt die Koordinaten auf der Unbuntachse, seine Buntheit den Abstand von der Unbuntachse. In ähnlicher Weise liegt Orange zwischen der Gelb- und der Rot-Halbachse, Gelbgrün zwischen der Grün- und der Gelb-Halbachse und Cyan zwischen der Blau- und der Grün-Halbachse. Buntanteile der Farben einer Gegenfarbenachse sind nie gleichzeitig in einer Zwischenfarbe enthalten. Es gibt kein rötliches Grün oder gelbliches Blau.

2) psychologische G., Farbenpaare, die beispielsweise unter ästhetischen Gesichtspunkten als gegensätzlich empfunden werden.



Gegenfarben: Gegenfarbensystem nach Hering. Dargestellt sind die unbunte Schwarz-Weiß-Achse sowie die Rot-Grün- und die Blau-Gelb-Gegenfarbenachse.

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