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News: Klein, aber oho

Das erste kugelförmige Kohlenstoffmolekül, das weniger als 60 Atome umfaßt, haben Forscher jetzt isoliert. Experten glauben, daß dieses neue Fulleren leichter zu handhaben und vielseitiger einzusetzen sein wird als seine großen Verwandten.
Im Jahre 1985 haben Wissenschaftler Fußball-artige Moleküle aus 60 Kohlenstoffatomen entdeckt, die sie auf den Namen Buckminsterfullerene tauften. Seitdem ist eine Vielzahl von Kohlenstoffkugeln mit größerem Durchmesser entdeckt worden. Doch erst jetzt konnten die Physiker Charles Piskoti und Alex Zettl zusammen mit dem Chemiker Jeff Yarger von der University of California in Berkeley ein Fulleren isolieren, das nur 36 Atome groß und damit das kleinste Mitglied der Molekülfamilie ist (Nature vom 25. Juni 1998).

Die Verbindung entsteht, wenn Kohlenstoff unter Zugabe eines Hauchs Helium in einer Vakuumkammer verdampft wird. Zettl und seinen Kollegen gelang es, größere Mengen von C36 zu synthetisieren und aufzureinigen.

Da die Bindungen zwischen den Kohlenstoffatomen im C36 verzerrt werden müssen, um die Kugelform zu erreichen, brechen sie leicht auf. Dadurch ist das Molekül sehr reaktionsfreudig und zerfällt an der Luft schnell. Gerade darin sehen die Forscher aber einen Vorteil. Wenn C36 mit anderen Atomen oder Molekülen reagiert, könnten Verbindungen entstehen, die stabiler als die Ausgangssubstanz sind und über nützliche optische oder elektronische Eigenschaften verfügen. Im Gegensatz dazu sind Substanzen, die aus C60 hervorgegangen sind, meist weniger stabil als das Fulleren.

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