Altes Öl

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Erdöl entsteht, wenn organische Rückstände früherer Lebewesen nicht natürlich abgebaut, sondern in Sedimente eingebettet und über Millionen Jahre bei großem Druck und hohen Temperaturen chemisch umgewandelt werden. Die Entdeckung von drei Milliarden Jahren alten Öltropfen in Gestein aus Kanada, Südafrika und Australien bedeutet folglich, daß schon kurz nach der Entstehung des Lebens auf der Erde eine zumindest quantitativ reichhaltige Bakterienpopulation verbreitet war.

Adriana Dutzkiewicz von CSIRO Petroleum, Birger Rasmussen von der University of Western Australia und Roger Buick von der University of Sydney untersuchten die Gesteinsproben mit einer neuartigen Kombination aus Fluoreszenz- und Elektronenmikroskopie (Nature vom 29. Oktober 1998). Zunächst wurde das Material in dünne Schnitte zersägt, die lichtdurchlässig waren, aber zugleich dick genug sein mußten, um Flüssigkeitseinschlüsse im Gestein zu schützen. Die meisten dieser Einschlüsse maßen nicht einmal ein Hundertstel Millimeter im Durchmesser. Bei der Bestrahlung mit ultraviolettem Licht fluoreszierten die darin enthaltenen Öltröpfchen. "Man sieht diese kleinen Öltröpfchen aufleuchten wie einen Weihnachtsbaum", meinte Dutkiewicz.

Eigentlich hatten die Forscher gedacht, ihre Steine seien zu alt, um Öl zu enthalten, denn das zuvor älteste bekannte Öl zählte nur 1,65 Milliarden Jahre. "Indem wir den Altersbereich für erhaltenes Öl vergrößert haben, lieferten wir zugleich neue Einblicke in die frühe Evolution des Lebens und vergrößerten gewaltig das Potential der Erdölförderung.

Die ältesten Erdgesteine sind etwa 3,8 Milliarden Jahre alt, Fossilien datieren bis zu 3,5 Milliarden Jahre zurück – und anscheinend war das marine Leben kurz darauf weit verbreitet und recht zahlreich.

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