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News: Hinter Titans Dunstschleier

Auf Titan, dem riesigen Mond des Saturn, gibt es möglicherweise eine Art Meer. Allerdings füllt diesen extraterrestrischen Ozean kein Wasser, sondern flüssige Kohlenwasserstoffe.
Schon lange haben Chemiker vorhergesagt, daß auf Titan Regenfälle aus Methan niedergehen und einen Ozean aus Kohlenwasserstoffen bilden könnten, aus dem Wassereis-Inseln herausragen. Die dichte Wolkenschicht um den Saturnmond hatte bislang jedoch direkte Beobachtungen der Oberfläche unmöglich gemacht.

Nun haben Seran Gibbard vom Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien und ihre Kollegen mit dem 10-m-Spiegelteleskop des Keck Observatory auf Hawaii im Bereich des Infrarotlichtes durch den Nebelschleier geschaut. Sie entdeckten eine helle Region von der Größe Australiens, bei der es sich vermutlich um gefrorenes Wassereis handelt (Icarus vom Juni 1999). Außerdem ist auf dem Bild jedoch auch ein dunkler Bezirk zu sehen, der offensichtlich infrarotes Licht absorbiert, statt zu reflektieren. Diese Eigenschaft würde gut zu organischen Verbindungen wie Methan, Ethan oder anderen Kohlenwasserstoffen passen.

"Wir sind noch nicht sicher", sagt Gibbard, aber "zu diesem Zeitpunkt scheint ein Ozean gut möglich zu sein." Gewißheit wird allerdings erst die Raumsonde Cassini bringen, die im Jahre 2004 Titan erreichen wird.

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