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News: Geisterhafte Reflexionen im All

Wir haben ja schon viele Bilder des Hubble-Teleskops gesehen, die uns faszinierten: über Kollisionen von Galaxien bis zu Supernovae. Doch eines der neuesten Bilder erweitert die Sammlung vielfältiger Strukturen im Weltall um eine weitere Attraktion - eine Lichtreflexion an einer dunklen Wolke im Plejaden-Sternhaufen.
Die Plejaden sind eine große Anhäufung von hellen, blauen Sternen im Bild des Stier, etwa 380 Lichtjahre von der Erde entfernt. Angeblich wurden sie 1000 vor Christus das erste Mal von dem griechischen Autor Hesiod erwähnt. Die Sternkonstellation in Form eines kleinen Löffels ist während der Wintermonate sehr gut am Abendhimmel zu sehen. Durch die feine Auflösung des Hubble Space Telescope gelang es jetzt George Herbig und Theodore Simon von der University of Hawaii eine sehr sonderbare Struktur im Plejadenhaufen genauer aufzunehmen. Sie trägt den Namen "Barnards Merope Nebel" oder IC 349. Dort stieß nämlich eine dunkle interstellare Wolke aus kaltem Gas und Staub mit einem der hellsten Sterne der Plejaden zusammen, sodass die Wolke in Fetzen zerrissen wurde.

Das Bild zeigt nun eine geisterhafte Erscheinung, die dadurch zustande kommt, dass der Stern sein Licht an dem pechschwarzen Wolkenschleier reflektiert. Solche Strukturen werden daher auch als "Reflexions-Nebel" bezeichnet. Die Wolke treibt durch den Sternhaufen mit einer relativen Geschwindigkeit von elf Kilometern pro Sekunde. Die farbigen Lichtstrahlen oben rechts in dem Foto, die auf den Stern deuten, sind ein optisches Phänomen, das innerhalb des Teleskops entsteht und in der Realität nicht auftritt. Um so wirklicher sind aber die verwischten Strukturen, die von links unten nach rechts oben verlaufen. Sie konnten von Wissenschaftlern bisher noch nicht beobachtet werden.

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