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50 Jahre russische Raumfahrt: Sputnik und die Folgen

4. Oktober 1957: Ein harmlos klingendes „piep-piep-piep“ drang aus den Lautsprechern von Funkama-
teuren. Trotz des dürftigen Informationsgehalts sandte dieses Signal Schockwellen durch die Welt: Nicht die Amerikaner, wie allseits erwartet, sondern die Sowjets hatten als Erste einen künstlichen Satelliten in eine Erdumlaufbahn geschossen. Mitten in dem von politischem Blockdenken und militärischer Aufrüstung geprägten Ost-West-Konflikt demonstrier-
ten die Sowjets: Unsere Technik ist überlegen, und wir können mit unseren Raketen jeden Ort des Globus erreichen.
In rascher Folge konnte die Sowjetunion weitere Pionierleistungen vorweisen: das erste Lebewesen im Weltall (die Hündin Laika), der erste Mensch (Juri Gagarin), schließlich der erste Ausstieg aus einer Raumkapsel (Alexej Leonow). Doch da die sowjetische Raumfahrt von einem undurchdringlichen Schleier der Geheimhaltung umgeben war, drangen stets nur die Erfolge nach außen. Fehlschläge wurden nur bekannt, wenn sie sich direkt vor den Augen der Weltöffentlich-
keit ereigneten. Wie die Entwicklung der Raumfahrt in der Sowjetunion wirklich verlief, blieb deshalb jahrzehntelang unbekannt.

Heute, fünfzig Jahre nach dem Start von Sputnik 1, des ersten künstlichen Satelliten, lässt sich die Geschichte der sowjetrussischen Raumfahrt unverschleiert erzählen. In ihrer Oktober-Ausgabe widmet die Zeitschrift „Sterne und Weltraum“ 33 Seiten diesem aus historisch und technischer Sicht spannenden Thema. Nach einer kurzen chronologischen Übersicht berichtet zunächst der Raumfahrtpublizist Harro Zimmer über die Höhen und Tiefen, die ehrgeizigen Ziele und verhängnis-
vollen Misserfolge der östlichen Supermacht bei der Eroberung des Weltraums. Mit dem Artikel „Das Kosmodrom Baikonur“ legen die Autoren Torsten Gemsa und Stefan Wotzlaw die wechselvolle Geschichte des legendären Weltraumbahnhofs in der kasachischen Steppe vor, wie sie in der deutschsprachigen Literatur noch nie erzählt worden ist. Der Journalist Gerhard Kowalski präsentiert schließlich die Biografie des Mannes, der sein Land zu einer führenden Raumfahrtnation aufbaute. Nur knapp den Stalin’schen Säuberungen entkommen, leitete Sergej Koroljow den Bau der sowjetischen Trägerraketen. Sein früher Tod 1966 hinderte ihn daran, sein größtes Projekt zu verwirklichen: den Bau einer gigantischen Rakete, stärker als die Saturn V, mit der US-Astronauten zum Mond flogen. Mit ihr sollte ein kühner Traum in Angriff genommen werden: ein bemannter Flug zum Planeten Mars.

Die Artikel im Einzelnen:
Aufbruch in den Weltraum. Der Wettlauf der Supermächte
Harro Zimmer: Die Eroberung des Weltraums. Fünfzig Jahre russische Raumfahrt
Torsten Gemsa und Stefan Wotzlaw: Das Kosmodrom Baikonur. Das erste Tor zum Weltraum
Gerhard Kowalski: Vom Gulag in den Weltraum. Der Vater der sowjetischen Raumfahrt, Sergej Pawlowitsch Koroljow

Abdruck honorarfrei bei Quellenangabe: Sterne und Weltraum, 9/08
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