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Adventskalender: Herculaneum - auferstanden aus der Asche 

Türchen 11
Unter einer rund 20 Meter mächtigen Schicht aus vulkanischem Tuff schlief die kleine Hafenstadt in der Bucht von Neapel beinahe 1700 Jahre lang. Bis Archäologen vor genau vor 273 Jahren, am 11. Dezember 1738, auf die Ruinen von Herculaneum stießen – und bald darauf die ersten planmäßigen Ausgrabungen durchführten.

Schon etwa 30 Jahre zuvor waren in der mittelalterlichen Stadt Resina mehrere antike Statuen gefunden worden, deren eigentlicher Herkunftsort nicht bestimmt werden konnte. Erst unter Karl III., König von Spanien, stießen Archäologen in einem zirka 20 Meter tiefen Stollen auf eine Inschrift: Sie nannte den Bürgermeister Lucius Annius Mammianus Rufus, der die Kosten für eine Erneuerung des 32 v. Chr. eingeweihten "theatrum Herculanense" aus der Privatschatulle bezahlte. Für die Ausgräber war somit klar: An dieser Stelle musste die römische Stadt Herculaneum von den Aschenmassen sowie Schlamm- und Glutlawinen des Vesuvs verschluckt worden sein.

Herculaneum im Jahr 1855 | Als dieser Holzstich 1855 entstand, waren bereits größere Bereiche des antiken Herculaneum freigelegt worden.
Im Jahre 1750 entdeckte dann der Schweizer Archäologe Karl Weber die riesige Villa dei Papiri samt ihrer einzigartigen Bibliothek. Darin fanden sich verkohlte Überreste von etwa 1800 Papyrusrollen – mit den Werken altgriechischer Philosophen wie Epikur oder Philodemos von Gadara. Die gefährliche Erkundung in Schächten und Stollen wurde ab 1828 von Ausgrabungen an der Oberfläche abgelöst. In den nächsten knapp 50 Jahren konnten die ersten Teile der Siedlung vollständig von der vulkanischen Deckschicht befreit werden. Nach einer längeren Pause führte 1927 der Italiener Amedeo Maiuri die archäologischen Untersuchungen fort. Binnen 15 Jahren legte er die gesamte archäologische Anlage – etwa die Hälfte der damaligen Stadt – frei, die heute zu besichtigen ist.

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Viele Privathäuser, öffentliche Bauten und Villen blieben innen wie außen sehr gut erhalten, an manchen Wänden finden sich sogar Graffiti. Das Bild eines kleinen Küstenorts, in dem gerne reiche Römer residierten, ist deutlich zu erkennen: Eine Stadtmauer, die ein rechtwinkliges Straßennetz umschließt, Lebensmittelgeschäfte, Handwerkerläden und Thermen sowie einige Mosaike, Fresken und Skulpturen sind im heutigen Ercolano – nach fast zwei Jahrtausenden – noch immer gegenwärtig.

Die fast vergessene Stadt im Westen des Mons Vesuvius ist griechischen Ursprungs. Der Sage nach hatte sie Herakles, Sohn des Zeus, gegründet. Bevor Herculaneum im Jahre 89 v. Chr. ans römische Reich fiel, hatten nach den Griechen auch Etrusker, Osker und Samniten in der kampanischen Stadt gelebt.

Am Morgen des 24. August 79 n. Chr. schleuderte der Vesuv mit einer gewaltigen Expolsion eine kilometerhohe Aschewolke in den Himmel, die Plinius der Jüngere in seinen Briefen an den Historiker Tacitus als Schirmpinie beschrieb – und den Tag zur Nacht machte. Zunächst hatten die Bewohner von Herculaneum noch Glück im Unglück, denn ein Nordwestwind ließ die riesigen Aschemengen über dem südöstlich des Vulkans gelegenen Pompeji niedergehen. Viele hatten Zeit zu flüchten.

Doch letztendlich verschonte die nach dem römischen Schriftsteller benannte plinianische Eruption auch Herculaneum nicht: In der Nacht brach die Aschensäule über dem Vulkan zusammen und raste mit der Geschwindigkeit eines Schnellzugs als verheerende Glutlawine Herculaneum entgegen, wo das vulkanische Sediment die Gebäude verfüllte und die Stadt unter 20 Meter Tuffstein begrub.

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Foto Mitarbeiter


Richard Zinken, Verlagsleiter



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