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Alte Kulturen: Inka – Organisationsexperten im Andenreich

Die Inkas haben sich gegen konkurrierende Gruppen durchgesetzt, weil sie in einer Zeit klimatischer Veränderungen am effektivsten die spärlichen Ressourcen der Anden genutzt hätten, schreibt Doris Kurella in der aktuellen Ausgabe von Spektrum der Wissenschaft. Das Reich der Inka sei ein straff durchorganisierter Staat mit effizienter Verwaltung gewesen, denn nur auf diese Weise habe der Vielvölkerstaat im unwirtlichen Hochland bestehen können.

Doris Kurella ist Kuratorin der aktuellen Ausstellung "Inka – Könige der Anden" im Linden- Museum Stuttgart. In Spektrum der Wissenschaft gibt sie einen Einblick in den Staatsapparat der Inka.

Um die wenigen Ressourcen optimal zu nutzen, waren Effizienz und Ordnung entscheidend. Jeder arbeitsfähige Mann wurde zur Arbeit herangezogen und musste einige Monate im Jahr für die Inka beim Bau von Monumenten mitwirken, Keramik herstellen – oder in den Krieg ziehen.

Persönliche Freiheit habe bei den Inka wenig gezählt, alles sei von der Gemeinschaft bestimmt worden, berichtet Kurella. Es gab keine freie Wahl des Wohnortes, der Religion, des Berufs und nicht einmal des Ehepartners. Die Inka schreckten auch nicht vor großräumigen Umsiedlungen ethnischer Gruppen zurück. Ideologisch zusammengehalten wurde der Vielvölkerstaat durch den Sonnenkult, für den alljährlich sogar Kinder geopfert wurden.

Hintergrund: Das Inka-Reich herrschte im 15. bis 16. Jahrhundert auf dem Gebiet der heutigen Staaten Ecuador, Peru, Bolivien sowie in Teilen Argentiniens und Chiles. Seine Anfänge nahm es neueren archäologischen Befunden nach ab dem 11. Jahrhundert. Obwohl es das ausgedehnteste indigene Imperium in Amerika aller Zeiten war, weiß man nur wenig über die Kultur, da die Inkas keine alphabetische oder Hieroglyphenschrift führten. Historiker sind deshalb auf die archäologischen Funde angewiesen. Diese präsentiert die Ausstellung vom 12. Oktober 2013 bis zum 16. März 2014 in der europaweit ersten Schau zur Kultur der Inka.

Abdruck honorarfrei bei Quellenangabe: Spektrum der Wissenschaft, Oktober
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