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3I/ATLAS: Interstellarer Komet jetzt auch von Deutschland aus sichtbar

Ab sofort ist der interstellare Besucher 3I/ATLAS auch von Deutschland aus zu sehen, allerdings nur mit dem Fernrohr. Hier ein Beispiel aus der Abtei Münsterschwarzach.
Ein schwarz-weißes astronomisches Bild zeigt einen Kometen im Weltraum. Der Komet hat einen hellen Kern mit einem schwach leuchtenden Schweif, der sich nach rechts erstreckt. Um den Kometen herum sind mehrere kleine, leuchtende Sterne vor einem dunklen Hintergrund zu sehen. Das Bild vermittelt den Eindruck von Tiefe und Weite des Universums.

Den interstellaren Besucher im Blick

Der interstellare Besucher 3I/ATLAS ist ab sofort nicht mehr nur Raumsonden oder Großteleskopen vorbehalten, er kommt nun auch in die Reichweite von Amateurteleskopen. Dieses Bild des interstellaren Kometen nahm Pater Christoph Gerhard von der Abtei Münsterschwarzach im Maintal östlich von Würzburg auf. Er setzte hierfür ein 30-Zentimeter-Teleskop ein und belichtete insgesamt neun Minuten.

Auf dem Bild lassen sich der lange, unregelmäßige Gasschweif, der aus geladenen Atomen, also Ionen besteht, und eine Andeutung des Staubschweifs, der annähernd in die Gegenrichtung zeigt, erkennen. Er zeigt etwa in Richtung »20 Uhr«. Der unregelmäßige Ionenschweif weist auf Schwankungen im solaren Magnetfeld hin, das durch den Sonnenwind transportiert wird, und zeitliche Unterschiede in der Gasförderung vom Kometenkern. Der Gegenschweif entsteht durch unsere Perspektive beim Blick auf den Kometen, wir schauen sozusagen von »hinten« in den Kometen hinein. Tatsächlich ist auch der Staubschweif von der Sonne abgewandt.

Zum Zeitpunkt der Aufnahme, dem 16. November 2025, hielt sich 3I/ATLAS im Sternbild Jungfrau auf, er zeigt sich tief am östlichen Horizont kurz vor Sonnenaufgang. Im Lauf der nächsten Wochen gewinnt er langsam an Höhe und wird immer besser sichtbar, da er sich von der Sonne entfernt. Am 19. Dezember 2025 wird er der Erde am nächsten kommen. Er hält jedoch respektvoll Abstand zum Blauen Planeten und kommt ihm nicht näher als 230 Millionen Kilometer, also das 1,8-Fache der Distanz der Erde zur Sonne.

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