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Alte Hochkulturen: Die Papageienmumie aus der Wüste

Südamerikas farbenprächtige Papageien sind begehrte Heimtiere. Schon vor Jahrhunderten wurden sie weiträumig exportiert, wie ein Fund aus der Atacama zeigt.
Mumifizierter Ara

Mumifizierter Ara

Die Farbenpracht der großen Aras und anderer Papageien weckt seit Jahrhunderten Begehrlichkeiten. Und so ist es kein Wunder, dass sie bereits früh aus ihren Verbreitungsgebieten großflächig über die Anden gehandelt wurden. Das bestätigen Mumien der Tiere, die in Grabungsstätten der chilenischen Atacama gefunden wurden und aus der Zeit nach dem Fall der präkolumbischen Tiwanaku-Hochkultur zwischen 1100 und 1450 stammen, wie eine Studie von Eliana Flores Bedregal vom National Museum of Natural History in La Paz und ihrem Team in der »PNAS« belegt.

Unter den Funden befanden sich Hellrote Aras und Mülleramazonen, die aus dem Amazonasbecken stammen und teilweise 500 Kilometer oder mehr transportiert werden mussten. Eine Isotopenuntersuchung zeigte, dass die Vögel teilweise sogar länger bei ihren Besitzern in der Atacama gelebt haben müssen: Sie bekamen Maiskörner zu fressen, deren Pflanzen zuvor Guano von der Küste als Dünger bekamen – alles in allem eine komplexe Handelsorganisation. Damals wie heute waren die Papageien sehr teuer, ihre Federn erzielten einen hohen Preis als Ornamente für Kleidung und Schmuck. Manche der Besitzer rupften ihre Tiere wohl regelmäßig dafür, wie die Wissenschaftler feststellten.

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