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Artenschutz vor unserer Haustür
Artenschutz vor unserer Haustür

© Templermeister / pixelio.de (Ausschnitt)
Da liegt der Hase im Pfeffer | Unser Symboltier der Osterzeit, der Feldhase (Lepus europaeus), wird immer mehr verdrängt aus unserer Kulturlandschaft. Seit 16 Jahren befindet er sich nun schon auf der Roten Liste. Hauptursachen für seine Gefährdung sind die intensivierte Landwirtschaft und das dichte Verkehrsnetz, die das Langohr in seinem Lebensraum einschränken.
© Fotonatur (Ausschnitt)
Lieber den Spatz in der Hand
| Der Haussperling (Passer domesticus) ist aus dem Leben der Menschen kaum wegzudenken. Bereits seit 10 000 Jahren zieht der kleine Piepmatz mit ihm durch die Welt und bevölkert heute alle Kontinente. Pflanzenschutzmittel auf den Feldern und fehlender Lebensraum in den Großstädten brachten den kleinen Singvogel in Deutschland nun auf die Liste der gefährdeten Arten.
© pixabay / Steppinstars / Fischotter / CC0 CC0 (Ausschnitt)
Neugieriger Blick in die Zukunft | Das Fell der Fischotter (Lutra lutra) war bis in das 20. Jahrhundert ein gefragter Pelz. Ihre Bejagung führte zum Kollaps der Bestände - heute leben nur noch 700 Tiere in Deutschland, das entspricht etwa einem Prozent der ursprünglichen Population. Den "Wassermarder" zeichnet seine überaus hohe Aktivität aus: In einer Nacht kann der Einzelgänger bis zu 30 Kilometer zurücklegen. Sein Verhängnis: Auf seinen Wegen gilt es zahlreiche deutsche Straßen zu überqueren.
© Klaus Brauner / Getty Images / iStock (Ausschnitt)
Scheuer Jäger | Fast majestätisch stolziert dieser Luchs (Lynx lynx) durch den Wald. Das scheue Tier pirscht vor allem in der Dämmerung und nachts durch die Wälder, um Wild zu jagen. 1846 erschossen Jäger den letzten Luchs im Bayerischen Wald - zum vorgeblichen Schutz der Nutztiere, die der Katze mangels anderer Beute als Nahrung dienten. Doch seit den 1950er Jahren gibt es wieder Nachweise von Luchsen im bayerisch-tschechischen Grenzraum.
© iStock / Robert Pavsic (Ausschnitt)
Kleine Hufeisennase | Die etwa vier Zentimeter "große" Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros) wirkt trotz ihrer Zugehörigkeit zu den Fledermäusen kein bisschen gruselig. Ihren Namen verdankt sie einem Hautaufsatz auf ihrer Nase. Vor drei Jahren sorgte das Vorhandensein einiger Kleiner Hufeisennasen sogar für den Baustopp der Waldschlösschenbrücke im Dresdner Elbtal.
© NABU/S. Zibolsky (Ausschnitt)
Die Rückkehr der Waldhüter | Die Rückkehr des Wolfes (Canis lupus) in unsere Gefilde wird nicht überall begrüßt: Illegale Abschüsse sind die Folge. Im Jahr 1882 galt Meister Isegrim hier zu Lande als ausgerottet, derzeit behaupten sich laut NABU fünf Rudel in Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt.
Heimatvogel | Deutschland und seine Rotmilane führen eine wechselhafte Liebesgeschichte. Die Hälfte aller Rotmilane (Milvus milvus) weltweit lebt in der Bundesrepublik, wo er wegen der Erderwärmung auch zunehmend den Winter verbringt, statt in den Süden zu ziehen. Intensivierte Landwirtschaft und Pestizidanwendung auf den Feldern lässt die Populationszahlen der roten Greifvögel jedoch sinken.
© Florian Graner / GSM (Ausschnitt)
Lustige Ostseekundler | Der einzige Wal, der unsere Ostsee regelmäßig besucht, ist der kleine Schweinswal. Während er sich in früheren Zeiten noch zu Hunderten dort im Wasser tummelte, steht der Delfinverwandte nun auf der Liste der gefährdeten Tiere in Deutschland. In der zentralen Ostsee behauptet sich der Schweinswal heute mit etwa 600 Tieren - Meeresverunreinigung und der unbeabsichtigte Fang in Fischernetzen erschweren ihm das Leben zusehends.
© Angelika Wolter / pixelio.de (Ausschnitt)
Seltener Schönling | Für den schwarzen Apollofalter (Parnassius apollo) kam die Gefährdung aus der Luft: Mit Insektiziden, die per Hubschrauber auf steile Weinberge versprüht wurden, ging es ihm und seiner Nahrung an den Kragen. Denn der große Falter bewohnt vor allem die felsigen Südhängen der Weinberge im Moseltal. Bereits seit 1936 steht der attraktive Falter als einziger nichttropischer Schmetterling unter internationalem Naturschutz.
© NABU/S. Zibolsky (Ausschnitt)
Familienidylle? | Meister Adebar stand in früheren Zeiten für Kindersegen, heute ist der Weißstorch (Ciconia ciconia) ein bekanntes Symbol für das Artensterben in Deutschland. Sein natürlicher Lebensraum ist von feuchten Wiesen, Teichen und Sümpfen gekennzeichnet, in denen er für seine Hauptmahlzeit Frösche fängt. Laut NABU entziehen die intensive Landwirtschaft sowie Entwässerungen vieler Gebiete dem Weißstorch jedoch die Lebensgrundlagen.
Die Krise der Artenvielfalt findet nicht nur weit weg statt – auch vor unserer Haustür kämpfen Tiere und Pflanzen ums Überleben. Während in der japanischen Stadt Nagoya Experten und Politiker in der die zehnten UN-Konferenz zur biologischen Vielfalt tagen, stellen wir Ihnen ein paar gefährdete einheimische Spezies vor. Schließlich gelten hierzulande über 7000 Tierarten als gefährdet oder vom Aussterben bedroht.
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