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Astronomie: Die Halskette, die auch eine Schildkröte sein könnte

Einst zerriss hier eine Sonne ihren Partner. Heute sieht das Trümmerfeld aus wie ein Kunstwerk, auch dank einer geschickten Farbgebung.
Halskettennebel

Necklace Nebula

Wer mit etwas Fantasie ins Weltall blickt, kann dort alles Mögliche entdecken. Schon die Bewohner Mesopotamiens sahen vor 2500 Jahren nicht einfach zufällig verteilte Sterne am Nachthimmel – sondern die Tierkreiszeichen, deren Namen sich bis heute gehalten haben. Auch die NASA beweist stets große Fantasie, wenn es darum geht, neue Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble ins rechte Licht zu rücken.

Der hier abgebildete Schnappschuss zeigt zum Beispiel nicht bloß die Überbleibsel eines Stern-Rendezvous, bei dem eine der beiden Sonnen ihren Partner zerriss. Nein, es ist die »Necklace Nebula«, zu Deutsch: der Halsketten-Nebel. Dass man so etwas Irdisches in der 15 000 Lichtjahre entfernten Region erkennen kann, liegt zu einem nicht kleinen Teil an der geschickten Farbgebung: Wasserstoff erscheint auf Hubble-Aufnahmen in wunderschönem Blau, Sauerstoff in Grün, Stickstoff in Rot – ohne dass diese Elemente auch in echt in dem jeweiligen Farbton leuchten würden.

Und so könnte man sicherlich auch andere Dinge in dem Bild erkennen, etwa eine riesige Krabbe oder den Panzer einer interstellaren Schildkröte. Aber wirklich kreativ wäre man damit nicht: Beide Tiere haben Astronomen längst als Namenspaten für andere weit entfernte Regionen des Alls genutzt.

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