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Maya: Auf dem Weißen Weg der Macht

Die längste bekannte Straße der Maya war 100 Kilometer lang. Sie verband Cobá und Yaxuná. Archäologen vermuten: Die Kriegerkönigin K'awiil Ajaw hat sie bauen lassen, um zu erobern.
Eine weiße Straße der Maya verband einst die Städte Cobá und Yaxuná.

Lidar-Messung gibt Sacbé 1 preis

Verborgen von Baumkronen hat auf Yukatan eine Straße überdauert, die sich einst mehr als 100 Kilometer über die Halbinsel wandt. Sie soll gegen Ende des 7. Jahrhunderts die Maya-Städte Cobá und Yaxuná verbunden haben. Das mögliche Ziel der Erbauer: erobern.

Die Kriegerkönigin K'awiil Ajaw soll die Straße in Auftrag gegeben haben. Das zumindest vermuten die Archäologin Tracy Ardren und ihr Team. Sie verfolgen schon länger die Theorie, dass die Königin von Cobá mit Hilfe des Verkehrswegs ihr Reich vergrößern wollte. Mit einer aktuellen, umfassenden Untersuchung stützen sie die Idee.

Sacbé 1, der Weiße Weg 1, ist der offizielle Name der Durchgangsstraße. Obwohl sie über hügeliges Gelände gebaut wurde, war sie flach, wobei der unebene Boden mit riesigen Kalksteinblöcken ausgefüllt und die Oberfläche mit hellem, weißem Putz überzogen war.

Man habe viele bislang unbekannte Städte entlang der Straße identifiziert, sagt Ardren. »Wir wissen jetzt auch, dass die Straße nicht gerade ist, was darauf hindeutet, dass sie gebaut wurde, um bereits bestehenden Siedlungen einzubeziehen, und das hat interessante geopolitische Auswirkungen.« Die Straße habe nicht nur Cobá und Yaxuná verbunden, »sie verband Tausende von Menschen, die in der Region lebten«. Die Ergebnisse ihrer detaillierten Analyse haben sie im Magazin »Journal of Archaeological Science« veröffentlicht.

Arden und Kollegen haben die Entdeckung dank der Lidar-Technologie gemacht, kurz für »light detection and ranging«. Lidar hat die Archäologie geradezu revolutioniert. Mit dem Verfahren können Archäologen Strukturen erkennen und kartografieren, die unter dichter Vegetation verborgen sind.

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