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Bilder der Woche: Das wohl seltenste Chamäleon der Welt lebt doch noch

Malawis Wälder, in denen das Chamäleon in den 1990er Jahren entdeckt wurde, sind auf einen bloßen Flickenteppich reduziert. Für das Stummelschwanzchamäleon sind das keine guten Nachrichten.
Zwerg kämpft ums Überleben

Zwerg kämpft ums Überleben

Das Chapman-Zwergchamäleon (Rhampholeon chapmanorum) gilt als eines der seltensten Chamäleons der Welt. Dadurch erhält es fast schon automatisch den Status als »vom Aussterben bedroht«. Fachleute fürchteten gar, dass der schlimmste Fall bereits eingetreten sei. Doch noch ist es nicht so weit: Bei einer Exkursion in sein Verbreitungsgebiet am südlichsten Zipfel Malawis hatten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Krystal Tolley vom South African National Biodiversity Institute in Kapstadt zahlreiche Exemplare entdeckt. Im Fachblatt »Oryx« publizieren sie nun Erkenntnisse zum Zustand der Population.

Die Wälder der Region bildeten noch in den 1980er Jahren ein fast geschlossenes Kronendach. Seitdem wurden immer mehr Gebiete für die Landwirtschaft gerodet. Zurück blieben Restwälder, in denen die Populationen des Stummelschwanzchamäleons nun voneinander isoliert gefangen sind. Tolley und Team beobachteten bereits erste Anzeichen einer inzuchtbedingten genetischen Verarmung, die sich immer weiter verschärfen wird, sofern nicht Korridore geschaffen werden, auf denen die Tiere zwischen den Waldflecken wechseln können.

Das Chapman-Chamäleon misst nur fünfeinhalb Zentimeter und hat keinen langen, beweglichen Schwanz – für sein Leben im Waldboden wäre er wohl auch gar nicht nötig, sagt Tolley in einer Pressemitteilung. »Sie sind sanfte, kleine Kreaturen. Andere Chamäleons können hysterisch sein, sie zischen und beißen.« Die Chapman-Zwergchamäleons versuchen dagegen, Beutegreifer durch Vibrieren abzuschrecken. »Wir konnten es fühlen, als wir sie in die Hand nahmen«, sagt Tolley.

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