Fischreichtum | Vor etwas mehr als zehn Jahren sah es am Cabo Pulmo an der Spitze der Baja-California-Halbinsel in Mexiko wie in vielen anderen Meeresregionen aus: Die Fischer hatten das Ökosystem übernutzt und vor allem die großen Raubfische weggefangen - übrig blieben kleinere und mittelgroße Arten und vereinzelte Individuen anderer Spezies. Nachdem das Gebiet unter Schutz gestellt worden war, verbesserte sich die Situation wieder: Die Schwärme sind zurückgekehrt, wie Unterwasserfotos - etwa dieser Zackenbarsche - eindrücklich demonstrieren.
Stachelmakrelen | Seit 1999 hat sich die Biomasse der Fische im Reservat um 460 Prozent vergrößert, schätzt Octavio Aburto-Oropeza von der Scripps Institution of Oceanography in San Diego. Auch die Stachelmakrelen konnten erfolgreich zurückkehren.
Zackenbarsch | Die Bewohner am Cabo Pulmo drängten 1995 selbst auf die Einrichtung eines Schutzgebiets, nachdem ihre Netze immer häufiger leer geblieben waren. Nun profitieren sie neben dem Fischfang (der außerhalb des Reservats einen Teil des "Überschusses" abgreift) auch vom Tauchtourismus - viele Menschen bezahlen schließlich gern dafür, einen großen Zackenbarsch sehen zu können.
Muräne, Zackenbarsch und Co | Beeindruckend ist auch die Artenvielfalt im Reservat, in dem Taucher neben Zackenbarschen und Muränen auch Schnapper, Papageifische oder Haie in großer Zahl beobachten können.
Seestern | In übernutzten Riffen können Dornenkronen - eine Seesternart - zur Gefahr für die Korallen werden: Ohne natürliche Feinde fressen sie mitunter ganze Riffe kahl. In intakten Ökosystemen werden sie dagegen von Raubfischen und Krabben kurz gehalten. Dementsprechend befindet sich das Riff am Cabo Pulmo wieder in einem weitgehend intakten Zustand.
Stachelmakrelen | Während der Paarungszeit kreisen Stachelmakrelen mitunter um sich selbst: Tausende der Fische finden sich dann am Cabo ein, um sich fortzupflanzen. Die lokalen Fischer sorgen in Eigenverantwortung dafür, dass sie dies nun wieder ungestört von Menschen tun können.
Panama-Grunzer | Insgesamt hat das Meeresreservat nur eine Ausdehnung von 71 Quadratkilometern: Es ist damit in etwa so groß wie der Hamburger Hafen. Fischfreunde kommen dort allerdings auf ihre Kosten - auch wegen bunter Korallenriffbewohnern wie diesen Panama-Grunzern (Anisotremus taeniatus).
An dieser Stelle befindet sich eine Bildergalerie, die gedruckt leider nicht dargestellt werden kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Alle Meere sind heillos übernutzt, die Fischgründe zusammengebrochen. Alle Meere? Nein, ein kleines Reservat im Süden der mexikanischen Baja California widersetzt sich dem Trend: Zehn Jahre nach der Einrichtung eines Schutzgebiets tummelt sich hier wieder das Leben in dichten Schwärmen.
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