Immer wieder finden Paläontologen ihre Schätze in Schubladen – als unbearbeitete Mitbringsel früherer Grabungen. Der letzte Fall kommt aus Stuttgart: ein beeindruckender Fischsaurier, der noch dazu aus einer Zeit stammt, in der es für seinesgleichen bisher keinen Nachweis gab.
Jahrzehnte in Schubladen verborgen | 1975 wurden in einer Tongrube bei Heinigen im Kreis Göppingen die 175 Millionen Jahren alten Überreste eines Fischsauriers geborgen und ins Staatliche Museum für Naturkunde nach Stuttgart gebracht. Welcher Schatz dort für 37 Jahre in den Schubladen verschwand, konnte das Team um Rainer Schoch zunächst nur ahnen. Doch als die Überreste in mühevoller Kleinstarbeit gereinigt, präpariert und zusammengesetzt waren, zeigte sich: Es handelt sich um eine neue Gattung und Art der Ichthyosaurier.
Stück für Stück | Wie in einem Puzzlespiel setzten die Forscher die einzelnen versteinerten Überreste zusammen. Heraus kam ein Fischsaurier von etwa 7,5 Meter Länge, dessen Schädel allein schon 1,6 Meter misst. Besonders ungewöhnlich an der neuen Meeresechse ist, dass sie aus einer Zeit stammt, für die es bislang weltweit keine vergleichbaren Funde gab. Das neue Fossil schließt daher eine bedeutende Fundlücke.
Berühmte Verwandtschaft | Der neue Fischsaurier gehört in die Verwandtschaft des "Schwäbischen Seedrachen" (Suevoleviathan ), der in den etwa 180 Millionen Jahre alten Ölschiefern von Holzmaden gefunden wurde. Damit zeigt sich, dass die urtümlichen Seedrachen wohl länger im Südwesten Deutschlands gelebt haben, als bisher angenommen.
Gigant der Meere | Im nächsten Schritt folgt nun die wissenschaftliche Beschreibung der neuen Art, durch den sie auch einen Namen erhalten wird. Für die Besucher des Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart ist der Schädel des Fischsauriers im September und Oktober 2012 im Museum am Löwentor zu sehen.
An dieser Stelle befindet sich eine Bildergalerie, die gedruckt leider nicht dargestellt werden kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Immer wieder finden Paläontologen ihre Schätze in Schubladen – als unbearbeitete Mitbringsel früherer Grabungen. Der letzte Fall kommt aus Stuttgart: ein beeindruckender Fischsaurier, der noch dazu aus einer Zeit stammt, in der es für seinesgleichen bisher keinen Nachweis gab.
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