Aus der Luft | Nach einer Bauzeit von insgesamt sieben Monaten ist Neumayer III jetzt bezugsfertig. Die Station liegt 6,5 Kilometer südlich ihrer mittlerweile von 15 Metern Schnee bedeckten Vorgängerin auf dem Ekström-Schelfeis im Dronning Maud Land in der Antarktis. Neumayer III dient als Basis für die externen wissenschaftlichen Observatorien sowie als logistisches Zentrum für Inlandexpeditionen und Polarflugzeuge. Im Hintergrund erkennt man die Schelfeiskante.
Auf Stelzen | Damit Neumayer III nicht irgendwann unter dem Auflastdruck der ständig anwachsenden Schneemassen kollabiert, steht die Station auf 16 Stützen und kann mit Hilfe hydraulischer Hebevorrichtungen als Ganzes angehoben werden, um den Schneezuwachs auszugleichen. Deshalb erwarten die Forscher eine Betriebszeit von mindestens 25 bis 30 Jahren - eine Verdopplung im Vergleich zum einsturzgefährdeten Vorgängerbau. Im Vordergrund ist die Satellitenanlage mit schützender Radarkuppel zu sehen.
Up, Up and Away | Und da fliegt er auch schon: Einer der ersten Wetterballons startet vom Dach der Neumayer-Station III und beginnt seinen Aufstieg in den eisigen Himmel der Antarktis. So werden zum Beispiel Ozonmessgeräte in große Höhen transportiert, die schon in der Vergangenheit wichtige Daten zur Erforschung des Ozonlochs lieferten.
Horchposten | Seit 2005 steht nördlich der Neumayer-Station III an der Schelfeiskante das Observatorium für Unterwasserakustik PALAOA (PerrenialAcoustic Observatory in the Antarctic Ocean). Mit PALAOA wird das natürliche Geräuschspektrum des Antarktischen Ozeans aufgezeichnet sowie das Verhalten von Meeressäugern untersucht.
Spurensuche | In der anderen Richtung, einen Kilometer südlich von Neumayer III, steht das neue Spurenstoffobservatorium. Hier werden klimawirksame Gase wie Wasserdampf, Kohlendioxid, Methan und Ozon gemessen.
Per Fernschaltung weihte Bundesforschungsministerin Annette Schavan die Neumayer-Station III ein. Benannt nach dem deutschen Polarforscher Georg von Neumayer bietet der antarktische Stahlkoloss Platz für maximal 40 Personen. Neun Wissenschaftler und Techniker werden in Zukunft den ganzjährigen Betrieb der Station sicherstellen. Die bislang einmalige Stelzenkonstruktion mit Hebevorrichtung soll verhindern, dass die Station wie ihre Vorgängerin Neumayer II in Schnee und Eis versinkt.
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