Die Gesichtsmodellierer
Genregulatoren in Aktion
Gesichter sind einzigartig: Der Schwung des Wangenknochens, das ausgeprägte Kinn, eine hohe Stirn – viele kleine Einzelheiten führen zum individuellen Ganzen. Wie genau das in der Embryonalentwicklung modelliert wird, haben sich Forscher um Catia Attanasio vom Lawrence Berkeley National Laboratory bei Mäusen genauer angesehen. Sie entdeckten tausende so genannte Enhancer (auch: Transkriptionsverstärker), die spezifisch für Gene der Gesichtsentwicklung sind. Diesen kurzen DNA-Stücke beeinflussen, wie stark ein Gen abgelesen wird (rot im Bild: aktiver Enhancer). Die Forscher züchteten außerdem Tiere, denen drei dieser Regulatoren fehlten. Die Folgen zeigten sich nach der Geburt im Tomografen: die Gesichter der Nager waren insgesamt etwas schmaler oder breiter und die Schädel etwas länger oder kürzer. Die Differenzen waren jedoch sehr gering, was zeigt, dass ein ganzes Orchester an Genen und Einflussfaktoren das endgültige Aussehen sehr fein justieren.
Science 342, 1241006, 2013
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