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Die Science-Durchbrüche 2011
Die "Science"-Durchbrüche 2011

© NASA (Ausschnitt)
© 2008 The Nobel Committee for Physiology or Medicine / Annika Röhl und Bengt Gullbing (Ausschnitt)
Aidsprävention | Einen gewaltigen Fortschritt in der AIDS-Bekämpfung verzeichnete die Studie "HPTN 052": Sie enthüllte, dass antiretrovirale Medikamente nicht nur als Therapie bei HIV-Infektionen wirken, sondern offensichtlich auch eine Ansteckung verhindern, wenn sie präventiv genommen werden. Im Rahmen der Studie sank das Risiko einer heterosexuellen Übertragung um 96 Prozent. Allerdings müssen die Medikamente regelmäßig und über Jahre hinweg eingenommen werden.
© JAXA (Ausschnitt)
Kometensonde Hayabusa kehrt heim | Nach langer Odyssee und ziemlich lädiert kehrte die japanische Sonde Hayabusa von ihrer Expedition zum Asteroiden Itokawa zurück. Sie brachte Staubteilchen des typischen Steinmeteoriten mit,
eindeutig seine Herkunft von einem Asteroiden des Typ S belegt. Das war jahrzehntelang zweifelhaft, denn die Asteroiden zeigen eine andere Farbe als die Steinmeteoriten. Offenbar aber hat Sonnenwind die Asteroiden entfärbt.
© B. Eloff/L. Berger, University of the Witwatersrand (Ausschnitt)
Archaisches Erbe | Genanalysen von Knochenfunden beweisen, dass sich die Vorfahren des modernen Menschen mit archaischen Typen wie dem Neandertaler und dem Denisovan Menschen paarten. Deren Erbgut findet sich auch in auch heute in manchen Bevölkerungsgruppen Südostasiens, Afrikas und Australiens. Bemerkenswert vollständige Fossilien des Australopithecus sediba zeigen ebenfalls Merkmale moderner und archaischer Menschen.
© ESO/Digitized Sky Survey 2 / A star that should not exist / CC BY 4.0 CC BY (Ausschnitt)
Frühes Universum | Einen gänzlich unwahrscheinlichen Stern entdeckten Forscher bei Durchmusterung des Himmels mit dem Very Large Telescope in Chile. Sein Gehalt an Elementen, die schwerer sind als Helium, ist viel geringer als es bisherige Modelle zur Sternentstehung vorhersagen. Aber auch zwei Gasnebel aus Wasserstoff und Deuterium verwirren die Astronomen: Sie existierten offensichtlich zwei Milliarden Jahre nach dem Urknall, ähneln nach ihrer Zusammensetzung aber dem Material, das deutlich älteren Sternen als Baumaterial gedient hatte.
© fotolia / Kateryna_Kon (Ausschnitt)
Darmbakterium Escherichia coli | Der menschliche Darm ist nationalitätenübergreifend und unabhängig von Geschlecht und Alter seines Besitzers von den gleichen drei Bakterienstämmen besiedelt: Bakteroides, Prevotella und Ruminococcus fühlen sich in unsere Eingeweiden wohl. Allerdings beeinflusst unsere Ernährung die jeweiligen Anteile der Arten. Bei Vegetariern beispielsweise sind Prevotella besonders gut aufgehoben, während Bacteroides die Esser großer Fleischportionen als Gastgeber bevorzugen. Dieses Ergebnis hilft, den Zusammenhang zwischen Ernährung und Krankheiten aufzuklären.
© Thomas Siepmann / pixelio.de (Ausschnitt)
Malariaimpfung | RTS,S ist ein neu entwickelter Impfstoff gegen Malaria, der schwere Erkrankungen bei kleinen Kindern um die Hälfte reduzierte. Allerdings bleibt unsicher, wie lange der Impfschutz hilft. Für die sieben afrikanischen Länder, die ihn einsetzen, wird er dennoch zum Hoffnungsschimmer.
© NASA (Ausschnitt)
Exotische Planeten | Dieses Jahr boomte die Entdeckung von Exoplaneten, inzwischen sind mehr als 700 dieser Gesellen bekannt. Unter den vielen neuen bizarre Typen, die allein das Kepler-Telekop erspäht hat, findet sich zum Beispiel HAT-P-6b, ein Gasriese, der seinen Orbit im entgegengesetzten Sinn durchläuft, wie sein Stern rotiert. Enttarnt wurde auch ein Planet, der zwei Sonnen sein eigen nennt; dafür aber auch gleich zehn andere, die zusammen offenbar völlig ohne ein Zentralgestirn durch den Raum driften.
© Ben Mills / public domain (Ausschnitt)
Zeolith | Das schon länger bekannte Mineral Zeolith machte zuletzt ordentlich Karriere - hauptsächlich als Waschmittelzusatz und Filtermaterial. Inzwischen wurden mehr als 150 synthetische Versionen davon hergestellt, jedes Jahr werden mehr als 300 Millionen Tonnen produziert. Dieses Jahr neu dazugekommen sind eine großporige Variante, deren Herstellung ohne teure organische Zutaten auskommt und eine ultradünne Zeolithmembran, die als chemisch selektiver Filter wirkt.
© Jamie Simon, Suzanne Wolf, Siler Pankowski (Ausschnitt)
Jungbrunnen | Alternde Zellen scheinen schädliche Auswirkungen auf den Organismus zu haben - dies kann aber auch unterbunden werden, entdeckten Forscher 2011 an gentechnisch veränderten Versuchsmäusen, die besonders schnell altern. Wurden diese mit einer bestimmten Substanz behandelt, die alternde Zellen außer Gefecht setzt, lebten sie zwar nicht länger, aber beschwerdefreier. Arterienverkalkung, grauer Star und Muskelschwäche traten viel seltener auf.
Die zehn wichtigsten wissenschaftlichen Entdeckungen des Jahres, ausgewählt vom Wissenschaftsmagazin "Science": Von der Malariaimpfung über Darmbakterien zu exotischen Exoplaneten.
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