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Dinosaurier im schillernden Federkleid
Dinosaurier im schillernden Federkleid

Vermutlich schwarz und wahrscheinlich schillernd - so stellen sich Forscher um Jakob Vinther von der University of Texas in Austin das Federkleid von Microraptor vor. Damit sah der Dinosaurier, der nur entfernt mit den Vögeln verwandt ist, wohl heutigen Krähen und Raben sehr ähnlich - auch was die Größe angeht.
Wie die Wissenschaftler im Magazin "Science" berichten, lasse sich dies aus der Struktur von Zellbestandteilen erschließen, die mitsamt der Federn versteinert sind. Diese Melanosomen genannten Organellen färben auch heute noch Vogelfedern schwarz oder braun.
Weil die Melanosomen von Microraptor zudem eine längliche Form aufwiesen und in einem regelmäßigen Verbund steckten, dürften sie ihm denselben irisierenden Glanz verliehen haben, den man auch an Krähen, Enten oder Papageien beobachten kann.
Grund dafür ist die Art und Weise, wie das Licht durch die Mikrostrukturen gebrochen und reflektiert wird. Solche Strukturfarben finden sich beispielsweise auch auf Insektenpanzern, wobei komplexere Strukturen sogar unterschiedliche Farben hervorrufen können.
Wie die Abbildung zeigt, hatte Microraptor an seinen Beinen ein zweites Paar "Tragflächen", weshalb ihm lange nachgesagt wurde, in der Art eines Doppeldeckers durch die Luft gesegelt zu sein. Vermutlich hielt er jedoch beide Flügelpaare parallel. Sein langer Federschwanz dürfte hingegen vor allem als Signalwedel gedient haben - zum Beispiel bei der Partnerwerbung. Dazu passt die Vorstellung, dass der Dinosaurier seiner Darbietung mit dem Glanzeffekt der Federn zusätzliche Aufmerksamkeit verschaffte.
Microraptor ist kein Vorläufer der Vögel, sondern zählt, wie auch der bekannte Velociraptor, zu den Dromaeosauridae, die mit den Vögeln einen gemeinsamen, bereits gefiederten Vorfahren hatten. Er lebte vor rund 150 bis 120 Millionen Jahren.
Das hier gezeigte Exemplar stammt wie alle anderen Microraptor-Fossilien aus Lamadong in der chinesischen Provinz Liaoning. Die Details der Federn seien außergewöhnlich gut erhalten, schreiben die Forscher - so gut, dass sie unter dem Elektronenmikroskop die Melanosomstruktur ermitteln konnten.
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