- Startseite
- Erde/Umwelt
- Aktuelle Seite:
Dynamik im Eis
Dynamik im Eis

© Donna Dewhurst / USFWS (Ausschnitt)
© USFW (Ausschnitt)
Eisbär | Der König des Nordens braucht Eiseskälte, um zu überleben - denn auf den Eisschollen macht er Jagd auf seine Lieblingsbeute Robben. Schmilzt das Meereis ab, wird die Jagd für den Eisbär schwieriger. Viele Tiere leiden deshalb bereits unter Hunger und haben nicht ausreichend Energie, um ihre Jungen zu versorgen.
Wie die Ringelrobben haben sie zudem das Problem, dass sie ihren Nachwuchs in Eishöhlen zur Welt bringen und dort aufziehen. Durch den früher einsetzenden Frühling und den Regen, den er mit sich bringt, kollabieren aber viele dieser Kinderstuben, bevor sie die Tiere verlassen haben - die oft durch den Einsturz sterben.
Wie die Ringelrobben haben sie zudem das Problem, dass sie ihren Nachwuchs in Eishöhlen zur Welt bringen und dort aufziehen. Durch den früher einsetzenden Frühling und den Regen, den er mit sich bringt, kollabieren aber viele dieser Kinderstuben, bevor sie die Tiere verlassen haben - die oft durch den Einsturz sterben.
© USFW (Ausschnitt)
Eisfuchs | Der Eis- oder Polarfuchs folgt dem Eisbären oft getreu durch die Weiten der Arktis - in der Hoffnung, etwas Beute vom großen Räuber zu stibitzen. Von Süden wandert nun allerdings sein naher Verwandter, der Rotfuchs, ein, dem es bislang zu kalt in der Arktis war. Er ist durchsetzungsstärker als sein weißer Vetter und drängt ihn langsam nach Norden ab.
© USFW (Ausschnitt)
Blühende Tundra | Die Pflanzenwelt profitiert von den wärmeren Temperaturen und der verlängerten Vegetationsperiode: Bäume und Sträucher breiten sich nach Norden aus, und Pflanzen blühen früher auf. Allerdings stoßen nun auch mehr Schädlinge in Gefilde vor, die ihnen zuvor wegen der harschen Bedingungen versagt geblieben sind. Sie treffen auf Gewächse, die darauf noch nicht vorbereitet sind.
© Eric Post (Ausschnitt)
Rentier | Die Rentiere profitieren von dieser Entwicklung - und leiden andernorts darunter. Auf Spitzbergen beispielsweise nutzen sie die neue Gunst, die ihnen die Nahrungssuche im Winter erleichtert und durch die längere Wachstumsperiode mehr Futter bietet: Ihre Geburtenrate steigt, während die Sterblichkeit sinkt - zum Wohle der Population.
In Grönland und Alaska, wo die Art zwischen Sommer- und Winterweiden wandert, schrumpfen die Herden dagegen: Bislang haben sie sich noch nicht an den Wandel angepasst und bringen die Kälber noch zur gleichen Zeit zur Welt - lange nachdem der Frühling nun beginnt. Mangels Futter überleben weniger Jungtiere.
In Grönland und Alaska, wo die Art zwischen Sommer- und Winterweiden wandert, schrumpfen die Herden dagegen: Bislang haben sie sich noch nicht an den Wandel angepasst und bringen die Kälber noch zur gleichen Zeit zur Welt - lange nachdem der Frühling nun beginnt. Mangels Futter überleben weniger Jungtiere.
© Eric Post (Ausschnitt)
Baumwollgras | Wie weitreichend die ökologischen Veränderungen sind, dokumentieren die Forscher um Eric Post von der Penn State University in University Park anhand der Vegetation. Mehr Bäume und Sträucher sorgen dafür, dass sich mehr Schnee im Winter auf den Flächen ansammelt, weil der Wind ihn nicht verdriften kann.
Diese Bedeckung isoliert den Boden besser und verhindert so, dass er zu stark auskühlt. Das wiederum fördert die bakterielle Aktivität - und die dadurch freigesetzten Nährstoffe verbessern ihrerseits das Wachstum von Sträuchern. Mehr Holzgewächse nehmen mehr Kohlendioxid auf - die Senkenkapazität der Arktis erhöht sich und könnte dem dem Klimawandel entgegenwirken.
Auf der anderen Seite fressen Rentiere und Moschusochsen bevorzugt diese Pflanzen, wodurch sie deren Expansion nach Norden hemmen. Stattdessen fördern sie durch Verbiss und Zertrampeln Grasländer, die wiederum gerne von Gänsen zum Fressen aufgesucht werden. Deren Zahl steigt durch das bessere Nahrungsangebot, gleichzeitig trägt das Geflügel in erhöhtem Maße Kot in arktische Seen ein, deren Produktivität ebenfalls zunimmt.
Diese Bedeckung isoliert den Boden besser und verhindert so, dass er zu stark auskühlt. Das wiederum fördert die bakterielle Aktivität - und die dadurch freigesetzten Nährstoffe verbessern ihrerseits das Wachstum von Sträuchern. Mehr Holzgewächse nehmen mehr Kohlendioxid auf - die Senkenkapazität der Arktis erhöht sich und könnte dem dem Klimawandel entgegenwirken.
Auf der anderen Seite fressen Rentiere und Moschusochsen bevorzugt diese Pflanzen, wodurch sie deren Expansion nach Norden hemmen. Stattdessen fördern sie durch Verbiss und Zertrampeln Grasländer, die wiederum gerne von Gänsen zum Fressen aufgesucht werden. Deren Zahl steigt durch das bessere Nahrungsangebot, gleichzeitig trägt das Geflügel in erhöhtem Maße Kot in arktische Seen ein, deren Produktivität ebenfalls zunimmt.
© Eric Post (Ausschnitt)
Gletscher | Die deutlichsten Signale, dass sich etwas ändert in der Arktis, sendet das Eis aus: Es reagiert am schnellsten auf die steigenden Temperaturen, die in der Arktis überdurchschnittlich rasch zulegen. Während der letzten zwei bis drei Jahrzehnte schwand die minimale arktische Meereisbedeckung im Schnitt pro Jahr um 45 000 Quadratkilometer.
© Eric Post (Ausschnitt)
Schneehase | Die Vegetation - und Pflanzenfresser wie dieser Schneehase - können sich aber nicht immer nur über verbesserte Bedingungen freuen: Außergewöhnliche Warmphasen im Winter schädigen bisweilen die Pflanzen so stark, dass die Auswirkungen noch im folgenden Sommer nachweisbar sind. Die Wärme hat sie aus ihrer Winterruhe "gelockt", nachfolgender Frost hat sie dann empfindlich getroffen.
© Eric Post (Ausschnitt)
Moschusochse | Der Klimawandel betrifft nicht nur Tiere wie diese Moschusochsen, sondern berührt auch den Lebensstil der Inuit. Über tausende Jahre jagten sie Rentiere, Robben und andere Tiere, in Teilen Grönlands mussten sie dies aber bereits aufgeben, weil sich die Jagd nicht mehr lohnte.
© Donna Dewhurst / USFWS (Ausschnitt)
Ende einer Kultur? | Die Inuit leiden auch unter anderen Folgen des Klimawandels: Mangels Eis, das im Winter die Wellen abblockt, bröckeln die Küsten Alaskas in den winterlichen Stürmen zusehends ins Meer - und das gefährdet ihre Dörfer. Zugleich erschwert das schmelzende Eis die Jagd auf Robben - für die Kultur des nordischen Volkes ein weiterer Schlag.
© Dave Olsen / U.S. Fish and Wildlife Service (USFWS) (Ausschnitt)
Gefährdeter Topräuber | Viele Eisbären sind auch heute noch - oder schon wieder - mit toxischen Chemikalien belastet, die ihre Fortpflanzung beeinträchtigen. Da sie an der Spitze der Nahrungskette stehen, reichern sich die Gifte in ihrem Fettgewebe besonders stark an.
Das Ende der Arktis, wie wir sie kennen: Das prognostizieren Forscher um Eric Post von der Penn State University mit Blick auf den drastischen Wandel, den sie im hohen Norden beobachten. In wenigen Jahrzehnten könnten wir die Region vielleicht nicht mehr wiedererkennen.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben