Fluoreszenz: Ein Gecko mit Neon-Optik
Gecko im Schwarzlicht
Vor zwei Jahren entdeckte eine Münchner Forschergruppe per Zufall, dass manche Chamäleons in einem satten Blau leuchten, wenn man sie mit einer UV-Lampe bestrahlt. Nach einem solchen Überraschungsfund packt einen natürlich die Entdeckerlust, weshalb das Team um Mark Scherz von der Universität Konstanz seine Lampen bald auch auf alle möglichen anderen Tiere richtete – und erneut fündig wurde: Der Namibgecko (Pachydactylus rangei) kleidet sich entlang seines Bauchs und um die Augen sogar in die stärkste bislang bekannte Fluoreszenz bei Wirbeltieren, schreiben sie nun in »Scientific Reports«. Das grelle Neonleuchten ist wahrlich nicht zu übersehen.
Nur: In der Natur gibt es keine Schwarzlichtlampen. Hier ist das Leuchten also weit weniger augenfällig, sondern ändert nur Farbton oder Helligkeit des schwefelgelben Geckobauchs. Umso mehr, weil der kleine Gecko nur bei Nacht die Namibwüste durchstreift, ist den Forschern nicht ganz klar, wozu die starke Fluoreszenz eigentlich dienen soll. Dass sie einen evolutionären Zweck hat, vermuten sie allerdings schon. Warum sonst diese starke Fluoreszenz? Und warum sonst wäre sie auf bestimmte Körperpartien begrenzt, die die sozialen Geckos besonders gut aus ihrer Perspektive erkennen können? Fluoreszenz entsteht, weil eine Substanz in Pigmentzellen der Geckohaut ultraviolettes Licht, das für Menschen nicht sichtbar ist, aufnimmt und als sichtbares Licht wieder abstrahlt.
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