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Einzelgänger aus Ringen und Schichten

Putnisit auf vulkanischem Wirtsgestein

Das neu entdeckte Mineral Putnisit

Die meisten Minerale stehen nicht allein, sondern gehören zu größeren Gruppen von Verbindungen mit ähnlichen Strukturen. So gehören Talkum und Glimmer beide zu den Schichtsilikaten. Das neu beschriebene Mineral Putnisit, gefunden von einer Bergbaugesellschaft in Westaustralien, ist dagegen ein echter Einzelgänger – seine Kristallstruktur hat unter den über 4000 bekannten natürlich vorkommenden Mineralen nicht ihresgleichen.

Laut Beschreibung durch die beteiligten Forscher um Peter Elliott von der University of Adelaide in Australien besteht Putnisit aus Ringen von je acht Chrom-Sauerstoff-Oktaedern, in deren Zentrum Strontiumatome sitzen. Carbonationen und Calciumoxid-Hydrat-Polyeder verbinden die Ringe untereinander zu Schichten, die in senkrechter Richtung durch Sulfationen verbunden sind. Eine solche Kombination von Ionen ist bisher in keinem anderen Stoff beobachtet worden.

Durch diese Schichtstruktur ist das Mineral sehr wenig stabil, ein Phänomen, das man auch von anderen Schichtmineralen wie zum Beispiel Graphit kennt. Putnisit ist mit einer Mohs-Härte von 1,5 bis 2 etwa so hart wie Gips – man kann es mit einem alten Stück Brot zerkleinern. Dafür bildet das Mineral regelmäßige tiefviolette Kristalle auf seinem vulkanischen Wirtsgestein.

Benannt ist es nach den beiden australischen Mineralogen Christine und Andrew Putnis, die derzeit an der Universität Münster forschen.

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