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Eisschlag
Eisschlag

© CU-Boulder National Snow and Ice Data Center (Ausschnitt)
© Pete Bucktrout/British Antarctic Survey (Ausschnitt)
Antarktischer Eisberg | Immer wieder brechen riesige Eisberge von den Gletschern der Antarktis ab und treiben durch die südlichen Ozeane. Eine Studie des British Antarctic Survey unter Leitung von Dan Smale hat nun aber entdeckt, dass ihre Zahl in den letzten Jahren wegen der Erderwärmung zugenommen hat. Der Grund: Bislang hielt Meereis die meiste Zeit des Jahres standfest die Gletscher in Schach und verhinderte, dass diese kalbten und damit neue Eisberge gebaren.
Seit das Meereis aber sowohl zeitlich als auch räumlich schwindet, bröckeln die Gletscherzungen rascher ab - mit üblen Folgen für die Meeresfauna. Denn vielfach schrammen die schwimmenden weißen Riesen über den Meeresgrund und zerstören die dort lebenden Ökosysteme.
Seit das Meereis aber sowohl zeitlich als auch räumlich schwindet, bröckeln die Gletscherzungen rascher ab - mit üblen Folgen für die Meeresfauna. Denn vielfach schrammen die schwimmenden weißen Riesen über den Meeresgrund und zerstören die dort lebenden Ökosysteme.
© Simon Brockington/British Antarctic Survey (Ausschnitt)
Seeanemone | Bis zu einem gewissen Grad sind die Lebensgemeinschaften auf dem antarktischen Schelf an Störungen wie die umpflügenden Eisberge angepasst. Sie räumen Flächen frei, die nach und nach von entsprechend angepassten Arten besiedelt werden: Wie nach einem Waldbrand folgen nach den Pionieren immer mehr Spezialisten, bis der Lebensraum gesättigt ist.
Wiederholen sich aber diese "Katastrophen" zu oft, bedeutet das für fragile Geschöpfe wie diese Seeanemone häufig das Aus. Nur die robustesten oder flexibelsten Arten überdauern dann.
Wiederholen sich aber diese "Katastrophen" zu oft, bedeutet das für fragile Geschöpfe wie diese Seeanemone häufig das Aus. Nur die robustesten oder flexibelsten Arten überdauern dann.
© Simon Brockington/British Antarctic Survey] (Ausschnitt)
Seesterne | In Jahren, während derer die Meereisbedeckung im Untersuchungsgebiet der Briten mehr als acht Monate andauerte, blieben die vorhandenen Eisberge meist ortstreu: Sie waren im Eis gefangen, und es traten kaum Störungen auf dem Meeresgrund auf.
Ganz anders in Jahren mit kürzerer Bedeckung. Dann trieben Winde die losen Eisriesen hin und her. Als eindeutigen Beweis hinterließen sie auf ihrer Amokfahrt zahllose Eisbrocken auf dem Meeresgrund, die durch die Bewegung abgescheuert wurden. Wer nur langsam fliehen kann wie diese Seesterne der Art Odontaster validus, kommt meist um.
Ganz anders in Jahren mit kürzerer Bedeckung. Dann trieben Winde die losen Eisriesen hin und her. Als eindeutigen Beweis hinterließen sie auf ihrer Amokfahrt zahllose Eisbrocken auf dem Meeresgrund, die durch die Bewegung abgescheuert wurden. Wer nur langsam fliehen kann wie diese Seesterne der Art Odontaster validus, kommt meist um.
© David Barnes/British Antarctic Survey (Ausschnitt)
Antarktisdorsch | Antarktische Fische wie dieser Antarktisdorsch aus der Gattung Notothenia sind Meister der Anpassung: In ihrem Blut schwappen Frostschutzmittel, damit sie im unterkühlten Wasser leben können. Und es fehlt ihnen die Schwimmblase, was sie mit einem Plus beim Fettgewebe kompensieren.
Sie entgehen den tonnenschweren Eisgebilden leichter, doch droht ihnen von anderer Seite Ungemach: Ohne den Schutz des Meereises werden sie leichter Beute von Raubfischen; wärmere Wassertemperaturen bringen zudem Haie in die Antarktis, die dort bislang noch nicht überleben konnten.
Sie entgehen den tonnenschweren Eisgebilden leichter, doch droht ihnen von anderer Seite Ungemach: Ohne den Schutz des Meereises werden sie leichter Beute von Raubfischen; wärmere Wassertemperaturen bringen zudem Haie in die Antarktis, die dort bislang noch nicht überleben konnten.
© Simon Brockington/British Antarctic Survey (Ausschnitt)
Seespinne | Eine Seespinne der Gattung Pcynogonida marschiert über Stachelpolypen im Antarktischen Meer. Fragile Lebewesen wie diese leiden am meisten, wenn ein Eisberg über sie hinwegfährt. Im kalten Wasser benötigt es anschließend lange Zeit, bis sie wieder zur alten Pracht herangewachsen sind. In der Zwischenzeit nutzen andere Tiere die Gunst der Stunde.
© Simon Brockington/British Antarctic Survey (Ausschnitt)
Seeigel | Diese Seeigel und Weichkorallen leben im flachen Wasser vor der Rothera-Forschungsstation auf der Antarktischen Halbinsel, die sich im globalen Maßstab besonders stark erwärmt. In den nächsten Jahrzehnten dürften sich deshalb die Eisabbrüche weiterhin mehren. Wenn die Gletscher allerdings so weit abgetaut sind, dass sie nicht mehr bis an die Küste reichen, ist es auch mit dem Kalben vorbei: Dann fließt nur noch Schmelzwasser ab.
© John Withers/British Antarctic Survey (Ausschnitt)
Taucher mit Riesenschwamm | Auch wenn die Arbeitsbedingungen im eisigen Wasser nicht die angenehmsten sind: Funde wie dieser riesige Schwamm entschädigen aber stets aufs Neue.
© British Antarctic Survey (Ausschnitt)
Wurm frisst Fisch | Ob dieser Wurm von einem Kollateralschaden eines Eiscrashs profitiert, ist unklar - und welche Opfer der Klimawandel fordern wird, lässt sich ebenfalls noch nicht absehen. Verändern werden sich die antarktischen Ökosysteme aber in jedem Fall.
An dieser Stelle befindet sich eine Bildergalerie, die gedruckt leider nicht dargestellt werden kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Wer in der Antarktis überleben will, muss hart im Nehmen sein: Extreme Minusgrade, harsche Winde, eisbedeckte Landschaften und Meere oder Amok schwimmende Eisberge sind an der Tagesordnung. Letzteres droht die Erderwärmung zu verschärfen: Immer mehr weiße Riesen brechen ab und pflügen den Meeresboden um.
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