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Enceladus hautnah
Enceladus hautnah

© NASA, JPL / SSI (Ausschnitt)
© NASA, JPL / SSI (Ausschnitt)
Quellen der Enceladus-Geysire | Die Wissenschaftler der Cassini-Mission benannten die Verwerfungen auf Enceladus nach Orten aus 1001 Nacht: Hier zu sehen ist Damaskus Sulcus (lateinisch für Furche oder Falte). Die Forscher vermuten, dass die auffälligen Talwälle an den Ausbruchspunkten durch Ablagerung feiner Eispartikel entstehen. Nach wie vor ist nicht eindeutig geklärt, woher die beträchtliche Wärmeenergie stammt, welche die geologische Aktivität des Mondes antreibt. Normalerweise müsste Enceladus wegen seiner geringen Größe schon längst ausgekühlt sein und sich wie sein innerer, rund 100 Kilometer kleinerer Nachbarmond Mimas, als ein toter, kraterübersäter Eisball präsentieren. Auch, ob sich im Inneren von Enceladus große, mit flüssigem Wasser gefüllte Hohlräume befinden, ist bislang unklar. Die beiden Bilder nahm die Raumsonde Cassini am 11. August 2008 bei einem dichten Vorbeiflug auf.
© NASA, JPL / SSI (Ausschnitt)
Ausbruchstellen | Aus den Verwerfungen Bagdad und Kairo Sulcus treten Wasserdampf und feine Eispartikel im steten Strom aus der Eisoberfläche des Saturnmonds aus. Durch ihre Ausströmgeschwindigkeit können sie die geringe Schwerkraft von Enceladus überwinden und sammeln sich entlang seiner Umlaufbahn an. Auf den Bildern sind die austretenden Wasserdampfwolken und Eispartikel nicht zu sehen, da sie im Vergleich zur hellen Eisoberfläche von Enceladus viel zu lichtschwach sind. Sie zeigen sich am besten auf Bildern, die im Gegenlicht entstanden - dann treten sie durch Lichtstreuung deutlich hervor. Die Auflösung dieses Bildmosaiks beträgt im Original rund 15 Meter pro Bildpunkt.
© NASA, JPL / SSI (Ausschnitt)
Zerklüftete Landschaft | Diese Aufnahme des Saturnmonds Enceladus nahm die Raumsonde Cassini am 11. August 2008 aus einem Abstand von rund 1600 Kilometern auf. Die kleinsten erkennbaren Details sind etwa 18 Meter groß. Die Szenerie wird von V-förmigen Tälern dominiert, über die große Eisbrocken verstreut sind. Das Tal am unteren Bildrand ist einer der Ausbruchsorte der Wasserdampffontänen von Enceladus.
© NASA, JPL / SSI (Ausschnitt)
Aus nächster Nähe | Auf den schärfsten und leider auch dunkelsten Bildern vom 11. August 2008 sind zahlreiche Eisbrocken sichtbar, die über die Landschaft verstreut sind. Dominiert werden diese Regionen in der Nähe des Südpols von schmalen Tälern, die sich in beliebigen Winkeln schneiden können. Dieses Bild entstand aus einer Höhe von rund 1300 Kilometern und lässt selbst nur zehn Meter große Strukturen erkennen. Während seines Vorbeiflugs bewegte sich Cassini relativ zu Enceladus mit einer Geschwindigkeit von 18 Kilometern pro Sekunde (65 000 Kilometer pro Stunde) und so änderte sich die Perspektive sehr rasch.
© NASA, JPL / SSI (Ausschnitt)
Elefantenhaut | Auf den ersten Blick erinnern die Bilder von Enceladus an die schrumpelige Haut eines Elefanten. Die Falten bestehen aus steinhart gefrorenem Wassereis, denn die Oberflächentemperatur auf dem Saturnmond liegt auch bei Sonnenschein deutlich unter minus 200 Grad Celsius. Diese Aufnahme machte Cassini aus einer Distanz von etwa 4200 Kilometern, wobei die Auflösung knapp 30 Meter beträgt. Am 10. Oktober 2008 wird die Raumsonde Enceladus den nächsten Besuch abstatten und sich dann bis auf 25 Kilometer annähern. Dabei soll die Sonde noch tiefer in die Ausbruchswolken der Geysire einfliegen und diese analysieren. Durch die geologische Interpretation der Daten hoffen die Forscher unter anderem, Einblicke in die Eruptionsmechanismen auf dem Eismond zu erhalten.
© NASA, JPL / SSI (Ausschnitt)
Auf die Pelle | Die Raumsonde Cassini näherte sich am 12. März 2008 Saturns sechstgrößtem Mond Enceladus bis auf rund 50 Kilometer. Auf seiner Oberfläche speien vulkanähnliche Gebilde und Geysire Material aus seinem Innern aus. Allerdings keine feurige Lava, sondern lediglich kühle Eispartikel. Diese Fontänen hat die Raumsonde durchflogen, um sie genauer zu analysieren - schade, dass gerade im entscheidenden Augenblick der Staub- und Partikelanalysator der Sonde ausfiel. Schöne Nahaufnahmen entstanden trotzdem, erstmals auch von der bei den zwei vorhergehenden engen Vorbeiflügen vernachlässigten Nordhemisphäre des Eismonds.
© NASA, JPL / SSI (Ausschnitt)
Enceladus gibt Gas | Der kleine Saturnmond Enceladus ist einzigartig im Reich des Ringplaneten, denn er besitzt aktive Geysire, die flüssiges Wasser und Eispartikel in die Umgebung schleudern. In diesem Falschfarbenbild lassen sich einzelne Gas- und Eisströme erkennen, die vom Südpol des Saturntrabanten ausgehen. Die von Enceladus ausgestoßenen Eispartikel verbreiten sich im Bereich seiner Umlaufbahn und schaffen dabei den äußersten Saturnring E. Dieser ist aber sehr dünn und kann gefahrlos von Cassini durchquert werden.
© NASA, JPL / SSI (Ausschnitt)
Enceladus schwebt über den Saturnringen | Schon länger ist bekannt, dass Enceladus Saturns äußersten E-Ring durch ausgeworfene Eispartikel speist. Wissenschaftler entdeckten nun einen weiteren Zusammenhang zwischen dem Trabanten und dem breiteren A-Ring.
© NASA, JPL / SSI (Ausschnitt)
Zerzauster E-Ring | Während einer Saturn-Sonnenfinsternis konnte der nur 500 Kilometer große Mond Enceladus im Gegenlicht fotografiert werden. Hier zerzaust er gerade den von ihm selbst ausgespuckten E-Ring des Saturns.
© NASA, JPL / SSI (Ausschnitt)
Enceladus im Gegenlicht | Enceladus - in der griechischen Mythologie übrigens einer der von Zeus bekämpften Giganten - erscheint Cassini am 27. November 2005 im Gegenlicht und protzt dabei mit einem feinen, angestrahlten Partikelnebel über seiner südlichen Polarregion. Auf der Aufnahme aus knapp 150 000 Kilometer Entfernung sind die Fiederstrahlen von Eispartikeln über dem zunehmenden Mond zu erkennen - Materialnachschub für den E-Ring von Saturn.
© NASA, JPL / SSI (Ausschnitt)
Ein Mond speit Staub und Eis | Cassini-Falschfarbenbild des Saturnmonds Enceladus. Deutlich sind Staubfontänen auf Grund des Eisvulkanismus über der südlichen Polarregion (linke untere Ecke) zu erkennen.
© NASA, JPL / SSI / DLR (Ausschnitt)
Bildmosaik von Enceladus | Cassini-Bildmosaik des Südpols des Saturnmonds Enceladus in einer vom DLR-Institut für Planetenforschung berechneten so genannten "stereografischen Projektion", überlagert von einem Gradnetz zur Angabe der Längen- und Breitengrade. Der Südpol befindet sich in der Bildmitte. Deutlich zu erkennen sind die parallel verlaufenden, leicht geschwungenen und mehrere hundert Kilometer langen "Tigerstreifen", aus denen vermutlich Geysire Wasser über die Oberfläche verteilen und fast 500 Kilometer ins All befördern. Auffallend ist, dass die Oberfläche nur sehr wenige Einschlagkrater von Meteoriten zeigt, also geologisch sehr jung ist. Die Bildauflösung beträgt etwa 100 Meter pro Bildpunkt (Pixel); für die grau schattierten Gebiete liegen keine höher aufgelösten Bilddaten vor.
An dieser Stelle befindet sich eine Bildergalerie, die gedruckt leider nicht dargestellt werden kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Der sechsgrößte Saturnmond Enceladus schleudert ständig Wasserdampf und feine Eispartikel ins All und formt so den größten Ring des Planeten. Schon mehrmals näherte sich die Raumsonde Cassini dem Trabanten an und liefert auf diese Weise immer detailreichere Aufnahmen der zerklüfteten Oberfläche des Eismonds.
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