Exoplaneten: Weltraumteleskop PLATO ist vollendet

Weltraumteleskop PLATO in der Montagehalle
Rund fünf Meter hoch und etwa vier Meter breit ist das neue Weltraumteleskop PLATO, das im Dezember 2026 ins All starten soll. Es wurde im Oktober 2025 fertig zusammengebaut und wird in den nächsten Monaten intensiven Tests unterzogen, um die Weltraumtauglichkeit des Satelliten zu verifizieren. PLATO steht für »Planetary transits and oscillation of stars«, auf Deutsch »Planetendurchgänge und Schwingungen von Sternen«. Auf dem Bild sind der in goldene Folie gehüllte Sonnenschild, darunter der eigentliche Sondenkörper in Schwarz und die zusammengefalteten Solarzellen für die Stromversorgung zu sehen. Die Optiken sind durch eine dunkle Decke vor dem Einfall von Staub und Licht geschützt.
PLATO wiegt rund 2500 Kilogramm und ist mit 26 Einzelteleskopen zur Beobachtung des Himmels ausgerüstet, die gleichzeitig rund 2250 Quadratgrad erfassen können. Bis zu 150 000 helle Sterne wird PLATO gleichzeitig beobachten. In den von dem Satelliten gelieferten Daten wird nach geringfügigen periodischen Helligkeitsschwankungen Ausschau gehalten. Diese können auf die Anwesenheit von Exoplaneten hindeuten, die von uns aus gesehen vor ihrem Zentralstern durchziehen und diesen dabei geringfügig verdunkeln. Zudem werden mit PLATO auch die Helligkeitsschwankungen der Sterne registriert, die durch Vorgänge in deren Innerem entstehen.
PLATO ist speziell für die Suche nach kleinen Gesteinsplaneten ähnlich unserer Erde konzipiert; vielleicht gelingt es mit ihm, endlich einen Kandidaten für die Erde 2.0 zu finden. Der Satellit soll mit einer Trägerrakete des Typs Ariane 6 vom europäischen Startplatz Kourou in Französisch-Guayana ins All gebracht werden und im Lagrangepunkt L2, anderthalb Millionen Kilometer von der Erde entfernt, platziert werden. Von dort hat PLATO einen vom hellen Licht der Erde und der Sonne ungestörten Blick in den Himmel. Im Lauf der mindestens vierjährigen Mission sollen mit PLATO mindestens eine Million Sterne genau untersucht und bei ihnen nach Exoplaneten gefahndet werden.
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