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Galerie der Jahreswesen 2010
Galerie der Jahreswesen 2010

© Walter Schön (Ausschnitt)
© NABU/F. Möllers (Ausschnitt)
Kormoran | Der Klassiker unter den Jahreswesen ist der Vogel des Jahres: 2010 trägt der Kormoran diesen Titel, der seit 1971 vergeben wird. Mit ihrer Wahl wollen die beiden Naturschutzverbände NABU und LBV darauf aufmerksam machen, dass jährlich wieder 15 000 Kormorane geschossen werden, weil sie als Schädlinge gelten.
Gefürchtet wird der Fischfresser vor allem von Teichwirten, denen bisweilen die Zuchtanlagen leer gefischt werden. Naturschützer erkennen dieses Problem an, setzen aber auf harmlose Vergrämungsmaßnahmen statt auf Abschüsse. Jagd hatte den Kormoran hierzulande schon einmal fast ausgerottet, erst starker Schutz sorgte dafür, dass sich die Bestände wieder erholten.
Gefürchtet wird der Fischfresser vor allem von Teichwirten, denen bisweilen die Zuchtanlagen leer gefischt werden. Naturschützer erkennen dieses Problem an, setzen aber auf harmlose Vergrämungsmaßnahmen statt auf Abschüsse. Jagd hatte den Kormoran hierzulande schon einmal fast ausgerottet, erst starker Schutz sorgte dafür, dass sich die Bestände wieder erholten.
© Heinz Baum (Ausschnitt)
Sibirische Schwertlilie | Die "Blume des Jahres" wird stets von der Stiftung Loki Schmidt gekürt - die Frau des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt ist die wohl bekannteste Blumenfreundin der Bundesrepublik. Mit der Schwertlilie fiel die Wahl auf einen der prachtvollsten Vertreter feuchter Streuwiesen und Niedermoore. Durch Entwässerungen und Überdüngung werden diese Lebensräume wie ihre Bewohner immer seltener in Deutschland.
© Wolfgang Hauer (Ausschnitt)
Karausche | Der Verband Deutscher Sportfischer (VDSF), das Österreichische Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF), das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und der Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) haben die Karausche zum "Fisch des Jahres 2010" gewählt. Die genügsame und robuste Art lebt bevorzugt in kleinen, pflanzenreichen Stillgewässern und kann sogar deren Austrocknung für ein paar Tage überleben, in dem sie sich im Schlamm eingräbt.
Trotz ihrer zähen Natur geht sie in ganz Deutschland im Bestand zurück, weil ihr Lebensraumes durch verbaut, reguliert oder verschmutzt wird.
Trotz ihrer zähen Natur geht sie in ganz Deutschland im Bestand zurück, weil ihr Lebensraumes durch verbaut, reguliert oder verschmutzt wird.
© U. Grabner (Ausschnitt)
Frauenschuh | Zu den wohl hübschesten Gewächsen Mitteleuropas zählt der Frauenschuh, die "Orchidee des Jahres" - eine Auszeichnung durch die Arbeitskreise Heimische Orchideen, die sie zum zweiten Mal nach 1996 trägt. Ihre Schönheit macht sie zu begehrten Sammelobjekten: Sie wird illegal ausgegraben oder gepflückt. Neben dem Zuwuchern ihrer Wuchsorte ist das der Hauptgrund für das Verschwinden der Art aus vielen Regionen.
© fotolia / Mathieu GUY (Ausschnitt)
Dachs | Auch wenn er in vielen Regionen Deutschlands weit verbreitet ist und seine Bauten in kaum einem Wald fehlen, haben den nachtaktiven Dachs wohl nur die wenigsten Naturfreunde schon leibhaftig zu Gesicht bekommen. Viele kennen ihn bestenfalls ausgestopft oder von den weichen Rasierpinseln - deren Haar stammt allerdings meist aus asiatischen Dachszuchten. Um den Dachs bekannter zu machen, hat ihn die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild nun zum "Säugetier des Jahres 2010" ausgerufen.
© Prof. Dr. Roloff (Ausschnitt)
Vogelkirsche | Die Vogelkirsche ist der "Baum des Jahres 2010" - unsere Begleiterin seit Jahrtausenden: Aus ihr gingen die gezüchteten Süßkirschen hervor. Sie erfreut aber nicht nur durch ihren Geschmack, sondern auch mit ihren weißen Blüten im Frühling und dem bunten Laub im Herbst. Früher war sie auch als Alleebaum beliebt, doch verkraftet sie starke Abgase nur schlecht. Auch um die letzten Alleen zu schützen, hat die Stiftung "Menschen für Bäume" sie nun gekürt.
© Walter Schön (Ausschnitt)
Schönbär | Der BUND und die Naturschutzstiftung des BUND-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen haben den Schönbär (Callimorpha dominula) zum "Schmetterling des Jahres 2010" erwählt. Der Schönbär gehört zu den wenigen Nachtfalterarten, die auch tagsüber aktiv sind. Seinen Namen verdankt er seiner auffälligen Färbung und der "bärenartigen" Behaarung als Raupe, die ihn vor Fressfeinden schützen soll.
Den Schönbär bedroht das vorzeitige Ausmähen von feuchten Straßengräben, an denen seine Raupennahrung - die Brennnesseln - wachsen, sowie die Zerstörung von Kleingewässern in Wäldern. Insgesamt ist der Bestand der Art in Deutschland in den letzten drei Jahrzehnten stark zurückgegangen.
Den Schönbär bedroht das vorzeitige Ausmähen von feuchten Straßengräben, an denen seine Raupennahrung - die Brennnesseln - wachsen, sowie die Zerstörung von Kleingewässern in Wäldern. Insgesamt ist der Bestand der Art in Deutschland in den letzten drei Jahrzehnten stark zurückgegangen.
© Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg (Ausschnitt)
Efeu | Grün und dicht rankt er an vielen alten Gebäuden hoch und bedeckt das Mauerwerk - doch kaum einer weiß, dass dieser Efeu auch heilende Kräfte hat. In der Antike diente er als Schmerzmittel und als Salbe gegen Verbrennungen, heute lindert sein Blätterextrakt Bronchialerkrankungen und akute Entzündungen der Atemwege.
Verantwortlich dafür sind so genannte Saponine - seifenartige Kohlenhydratverbindungen -, deren Wirksamkeit bereits in klinischen Studien belegt wurde. Von Selbstmedikation wird aber dringend abgeraten: Frische Blätter und ihr Saft können nach Kontakt mit der Haut allergische Entzündungen verursachen. Und an den Beeren der Pflanze vergiften sich bisweilen Kinder, die dann unter Übelkeit, Durchfall und Erbrechen leiden.
Verantwortlich dafür sind so genannte Saponine - seifenartige Kohlenhydratverbindungen -, deren Wirksamkeit bereits in klinischen Studien belegt wurde. Von Selbstmedikation wird aber dringend abgeraten: Frische Blätter und ihr Saft können nach Kontakt mit der Haut allergische Entzündungen verursachen. Und an den Beeren der Pflanze vergiften sich bisweilen Kinder, die dann unter Übelkeit, Durchfall und Erbrechen leiden.
© Kuratorium "Insekt des Jahres" (Ausschnitt)
Ameisenlöwe | Martialisches Aussehen, klangvoller Name: Der Ameisenlöwe, das "Insekt des Jahres", wirkt durchaus Furcht einflößend. Dabei ist er nur 17 Millimeter groß - und nicht einmal erwachsen. Denn in Wirklichkeit handelt es sich bei ihm um die Larve der Ameisenjungfer, eines Netzflüglers mit vier durchsichtigen Flügeln.
Bekannter als das ausgewachsene Tier ist allerdings seine Larve, die im sandigen Boden Trichter baut. Wenn Beute dort hinein gerät, kommt sie nicht wieder heraus, weil sie mit dem lockeren Sand zum Trichtergrund rutscht. Dort lauert der Ameisenlöwe mit seinen großen Zangen und injiziert ein lähmendes Gift, bevor er sein Opfer frisst. Für ihre Gruben benötigen sie schütter bewachsene Sandflächen und natürlich Ameisen als Beute - in den überdüngten, dicht wachsenden Fettwiesen wird beides zum Mangel. Das Kuratorium "Insekt des Jahres" hat den Ameisenlöwen genommen, um auf den Verlust dieser Lebensräume hinzuweisen.
Bekannter als das ausgewachsene Tier ist allerdings seine Larve, die im sandigen Boden Trichter baut. Wenn Beute dort hinein gerät, kommt sie nicht wieder heraus, weil sie mit dem lockeren Sand zum Trichtergrund rutscht. Dort lauert der Ameisenlöwe mit seinen großen Zangen und injiziert ein lähmendes Gift, bevor er sein Opfer frisst. Für ihre Gruben benötigen sie schütter bewachsene Sandflächen und natürlich Ameisen als Beute - in den überdüngten, dicht wachsenden Fettwiesen wird beides zum Mangel. Das Kuratorium "Insekt des Jahres" hat den Ameisenlöwen genommen, um auf den Verlust dieser Lebensräume hinzuweisen.
© Edmund Garnweidner (Ausschnitt)
Schleiereule | Nein, hier liegt kein Versagen des Redakteurs vor: "Pilz des Jahres" ist tatsächlich die Schleiereule - ein Vertreter der Haarschleierlinge. Trotz seines wenig appetitlichen Zweitnamens Blaugestiefelter Schleimkopf ist die Art recht schmackhaft und ertragreich, doch sollte der unkundige Sammler besser darauf verzichten: Cortinarius praestans ist hierzulande nicht nur selten, sondern kann auch leicht mit verwandten giftigen Haarschleierlingen verwechselt werden.
Gefährdet ist die Schleiereule aber weniger durch Pilzsammler als durch die moderne Forstwirtschaft. Der stark zunehmende Einsatz schwerer Maschinen bei der Holzernte bringt die empfindlichen Waldböden nachhaltig durcheinander - Grund genug für die Deutsche Gesellschaft für Mykologie sie für die nächsten 12 Monate ein wenig ins Rampenlicht zu rücken.
Gefährdet ist die Schleiereule aber weniger durch Pilzsammler als durch die moderne Forstwirtschaft. Der stark zunehmende Einsatz schwerer Maschinen bei der Holzernte bringt die empfindlichen Waldböden nachhaltig durcheinander - Grund genug für die Deutsche Gesellschaft für Mykologie sie für die nächsten 12 Monate ein wenig ins Rampenlicht zu rücken.
© Maria Vogel (Ausschnitt)
Gewürznelken | Der Gewürznelkenbaum (Syzygium aromaticum) wurde zur Heilpflanze des Jahres 2010 gekürt. Die Jury des Naturheilvereins Theophrastus entschied sich damit erstmalig für eine nicht in Europa heimische Pflanze. Sie stammt ursprünglich aus den zu Indonesien gehörenden Molukken und braucht zum Gedeihen tropisches Klima.
Der Verein begründete seine Wahl mit den vielfältigen Anwendungen der Pflanze in der Schul- und Alternativ-Medizin. Gewürznelken gelten als schmerzstillend, entzündungshemmend, antibakteriell, verdauungsfördernd und stark belebend. Am bekanntesten ist ihr Einsatz in Form von Nelkenöl bei Zahnschmerzen und -entzündungen. Außerdem machen sie Speisen bekömmlicher und verleihen Lebkuchen, Weihnachtsgebäck oder Punsch einen unverwechselbaren Geschmack. Auch Currymischungen enthalten Gewürznelken.
Der Verein begründete seine Wahl mit den vielfältigen Anwendungen der Pflanze in der Schul- und Alternativ-Medizin. Gewürznelken gelten als schmerzstillend, entzündungshemmend, antibakteriell, verdauungsfördernd und stark belebend. Am bekanntesten ist ihr Einsatz in Form von Nelkenöl bei Zahnschmerzen und -entzündungen. Außerdem machen sie Speisen bekömmlicher und verleihen Lebkuchen, Weihnachtsgebäck oder Punsch einen unverwechselbaren Geschmack. Auch Currymischungen enthalten Gewürznelken.
Neues Jahr, neue Tiere und Pflanzen des Jahres – so auch wieder 2010. Vom kontroversen Kormoran bis zur würzigen Nelke haben Umweltverbände wieder Lebewesen gekürt, auf die wir in den nächsten zwölf Monaten ein besonderes Auge werfen sollten.
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