»Bigfoot« am Hadrianswall: Archäologen bergen römische Riesenschuhe, Größe 48 plus
Große Sohle
Im Durchschnitt etwas kleiner als wir dürften die Römer gewesen sein. Doch auch die antike Statistik kannte Ausreißer, wie Funde aus Nordengland beweisen: Bei den diesjährigen Grabungen am Kastell Magna, das vor rund 2000 Jahren zur Festungskette des Hadrianswall gehörte, haben Archäologen zirka 30 bis 32 Zentimeter lange Schuhe aus Leder geborgen. Dies entspricht einer heutigen Schuhgröße von 48 bis 50 bei Männern (UK-Größe 13 bis 14), teilt der Vindolanda Charitable Trust in einem Pressebericht mit.
Bisher wurden acht übergroße Lederschuhe im Kastell Magna ausgegraben, von denen der längste 32,6 Zentimeter misst. Die Stücke lagen im Verteidigungsgraben des Kastells. An dieser Stelle liefern die weitgehend luftdichten und feuchten Erdschichten beste Bedingungen, damit Objekte aus organischem Material wie Holz, Leder, Textil oder Knochen erhalten bleiben. An Schuhen förderten die Ausgräber jedenfalls insgesamt 32 Stück aus dem Boden.
Schuhwerk aller Art vom Babyschühchen über Sandalen bis zu Marschstiefeln fanden sich auch am benachbart gelegenen Fundplatz Vindolanda. Fachleute haben dort gut 5000 Schuhe aus römischer Zeit geborgen – die längst nicht so groß waren wie in Magna. »Selbst anhand dieser kleinen Stichprobe, die wir [in Magna] entdeckt haben, ist klar, dass diese Schuhe im Durchschnitt viel größer sind als die meisten aus der Vindolanda-Sammlung«, sagt die Schuhspezialistin der Grabung, Elizabeth Greene von der University of Western Ontario, in der Pressemitteilung.
Vindolanda war ebenfalls ein römisches Kastell am Hadrianswall, das Archäologen bereits seit Längerem untersuchen. Auf Grund der feuchten Bodenbedingungen haben dort zahlreiche Textilreste, Leder- und Holzobjekte die Jahrhunderte überdauert und liefern seltene Einblicke in den römischen Alltag einer Grenzgarnison.
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