Neue Bilder vom James-Webb-Teleskop: Jupiters Nordlichter im Infraroten

Nordlichter auf Jupiter
Der größte und massereichste Planet in unserem Sonnensystem, Jupiter, hat auch ein starkes Magnetfeld. Wie sein irdisches Gegenstück sorgt es an den Magnetpolen des Riesenplaneten für ausgeprägte Polarlichter, die im Ultravioletten, Visuellen und im Infraroten leuchten. Mit dem im Infraroten arbeitenden James Webb Space Telescope (JWST) wurde nun die Nordpolarregion des Gasriesen beobachtet. Sehr deutlich tritt der Rand des Aurora-Ovals als helles Band hervor, in seinem Inneren zeigen sich weitere, schnell veränderliche Leuchterscheinungen.
Die Bilder entstanden schon am 25. Dezember 2023, wurden aber erst im Mai 2025 von der US-Raumfahrtbehörde NASA freigegeben. Sie zeigen die infrarote Strahlung des Moleküls H3+, einer instabilen Verbindung, die sich in Auroren bildet. Tatsächlich verändern sich die Polarlichtstrukturen in diesem Wellenlängenbereich sehr viel schneller als bislang angenommen.
Bei Jupiter entstehen die Polarlichter auf zwei Wegen: Einmal sorgen die geladenen Partikel des Sonnenwinds – einem stets von der Sonne ausgehenden Teilchenstrom – bei ihrem Aufprall auf die Hochatmosphäre für Leuchterscheinungen, wenn sie in Wechselwirkung mit den dortigen Molekülen treten. Dieser Vorgang ist auch für die irdischen Polarlichter verantwortlich. Des Weiteren setzt der vulkanisch aktive Jupitermond Io große Mengen an feinen Partikeln frei, die sich in der Sonnenstrahlung elektrisch aufladen und dann den Feldlinien des Jupitermagnetfelds folgen. Sie prallen ebenfalls auf die hohe Atmosphäre des Gasriesen und erzeugen dadurch zusätzliche Leuchterscheinungen.
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