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Klimawandel: Wo die Bäume schneller sterben

Einige der ältesten und am stärksten isolierten Regenwälder wachsen im Norden Australiens. Der Klimawandel setzt ihnen zunehmend zu.
Blick in den Kronenraum

Blick in den Kronenraum

Regenwald wächst in Australien nur in wenigen kleinen Regionen: Er ist ein Relikt aus der Zeit, als der Kontinent noch Teil von Gondwana war, und beherbergt einzigartige Pflanzen und Tiere. Doch das Ökosystem könnte wegen des raschen Klimawandels vor gewaltigen Veränderungen stehen, wie eine Studie von David Bauman von der University of Oxford und seinem Team in »Nature« nahelegt: In den letzten 40 Jahren hat sich den Ergebnissen zufolge die Lebenserwartung vieler Baumarten des Regenwalds halbiert. Sie sterben deutlich früher ab.

Die Arbeitsgruppe hatte dazu die Daten von knapp 75 000 Bäumen aus 81 Jahren und von 24 Standorten aus der Zeit zwischen 1971, als die Erfassung begann, und 2019 ausgewertet. Durchschnittlich hat sich das Risiko, dass ein Baum vorzeitig abstirbt, vor allem seit 1984 verdoppelt. Besonders betroffen waren davon Gebiete, in denen es trockener wurde: Die an feuchte Bedingungen angepassten Arten halten also dem zunehmenden Trockenstress weniger stand und sterben leichter ab. Diese Verluste wurden zudem nicht durch neu nachwachsende Bäume oder stärker austreibende Konkurrenten kompensiert. Die durch den Klimawandel ausgelöste oder verstärkte Trockenheit macht diese eigentlich feuchten Wälder auch feueranfälliger, woran die vorherrschenden Arten nicht angepasst sind. Die Gondwana-Regenwälder könnten sich also noch weiter zurückziehen – oder nach Millionen Jahren ganz verschwinden.

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