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Kometen: Der neue interstellare Besucher kommt näher

Bilder des 8-Meter-Teleskops Gemini North auf dem Mauna Kea in Hawaii zeigen den Staubschweif des dritten interstellaren Besuchers 3I/ATLAS. Bis in den August hinein wird er sich gut beobachten lassen, danach steht er für längere Zeit dicht bei der Sonne – und wird von ihr überstrahlt.
Ein unscharfes, leuchtendes Objekt am Nachthimmel, das in der Mitte gelblich erscheint und von einem bläulichen und rötlichen Schimmer umgeben ist. Das Objekt, ein Komet, hebt sich deutlich vom dunklen Hintergrund ab.

Der interstellare Komet 3I/ATLAS im Blick von Gemini North

Mit dem 8-Meter-Teleskop Gemini North auf dem Vulkan Mauna Kea in Hawaii wurde Anfang Juli 2025 der interstellare Komet 3I/ATLAS im Visuellen und im nahen Infraroten bei fünf unterschiedlichen Wellenlängenbereichen von 475 bis 1010 Nanometern (milliardstel Metern) aufgenommen. Deutlich zu erkennen ist eine Helligkeitszunahme zum Kern hin und ein kurzer Staubschweif, der in die Richtung »2 Uhr« weist. Der eigentlich feste Kern des Kometen, der Nukleus, ist in diesem Bild nicht sichtbar, seine Größe wird auf 10 bis 20 Kilometer geschätzt.

Zum Zeitpunkt der Aufnahme war 3I/ATLAS rund 465 Millionen Kilometer von uns entfernt, was der 3,1-fachen Distanz der Erde zur Sonne entspricht (3,1 Astronomische Einheiten). Am 30. Oktober wird sich der interstellare Besucher bis auf 210 Millionen Kilometer (1,4 Astronomische Einheiten) der Sonne annähern, das ist knapp innerhalb der Umlaufbahn des Roten Planeten Mars. Danach wird 3I/ATLAS am 19. Dezember 2025 der Erde bis auf 270 Millionen Kilometer (1,8 Astronomische Einheiten) nahe kommen.

Das Bild ist eine Falschfarbenaufnahme und gibt nicht den Anblick mit dem menschlichen Auge wieder, weil dieses für Wellenlängen größer als 800 Nanometer unempfindlich ist. In den nächsten Wochen wird 3I/ATLAS in den Teleskopen immer deutlicher erscheinen, da er sich zunehmend nähert. Außerdem steigt seine Aktivität durch die Annäherung an die Sonne weiter. Dann dürften sich auch Gase in seiner Hülle beobachten lassen, die Aussagen über seine chemische Zusammensetzung erlauben werden.

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