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Kunst vom Mars
Kunst vom Mars
Der Rote Planet ist inzwischen besser erforscht als seine Kollegen, der Mond oder die Tiefen irdischer Meere. Die zahlreichen Späher in seiner Umlaufbahn liefern aber nicht nur Bilder von wissenschaftlichem Wert – auch ästhetisch ist ihnen einiges abzugewinnen.

© NASA, JPL / University of Arizona (Ausschnitt)
© NASA, JPL / Caltech / University of Arizona (Ausschnitt)
Farbvariationen | Dieser rund einen Kilometer messende Marsausschnitt zeigt geschichtete Ablagerungen auf einer Hochebene in der Nähe der Senke Juventae Chasma, die wiederum in einem 4000 Kilometer langen System tektonisch entstandener Täler liegt. Forscher haben herausgefunden, dass in den hellen Sedimenten auch dunkle Silikate und Eisensulfat enthalten sind.
© NASA, JPL / University of Arizona (Ausschnitt)
Karges Geäst | Im hohen Norden findet sich dieses riesige, von Sanddünen übersäte Gebiet. Im Winter bedeckt eine Schicht aus Kohlendioxideis die Dünen, im Frühjahr verdunstet das Trockeneis dann allmählich durch die zunehmende Kraft der Sonne. Dabei löst sich Sand von den Dünenkämmen, rutscht den Hang hinab und bildet die auf dem Bild gut sichtbaren dunklen Streifen.
© NASA, JPL / University of Arizona (Ausschnitt)
Tätowierung | Die abgebildete Region liegt inmitten eines großen Kraters in den mittleren nördlichen Breitengraden auf dem Mars. Über das Kraterbecken weht beständig ein Wind, der Sand mitreißt und zu Dünen aufwirft. Die kunstvoll geformten, blaugrauen Muster entstehen dagegen durch Staubteufel - eine Art Mini-Tornado. Eigentlich hat der Sand in Marskratern nämlich eine dunkelgrau Farbe, da er aus Basalt besteht. Rot erscheint er nur, weil sich eine dünne Schicht aus viel feinerem Staub über ihn gelegt hat. Fegt nun ein solcher Staubteufel über den Boden, saugt er zwar die leichten Staubpartikel an, nicht aber die schwereren Sandkörner. Die dunklen Stellen sind also gewissermaßen seine Fußspuren.
© NASA, JPL / University of Arizona (Ausschnitt)
Flecken | Der Vulkan Malea Patera säumt mit einigen anderen die Hänge des Hellas-Beckens - sein Krater erstreckt sich über rund vier Kilometer. Bei den auffälligen dunklen Flecken handelt es sich um eisfreie Regionen dieses sonst von Reif überzogenen Gebiets. Wie die Flecken entstanden, ist noch nicht im Detail geklärt.
© NASA, JPL / University of Arizona (Ausschnitt)
Helles auf Dunklem | Im Winter sind die Dünen im Proctor-Krater mit Trockeneis, also Frost aus Kohlendioxid, bedeckt. Im Frühjahr verdunstet das Eis allmählich, nur in geschützten Regionen ist es dann noch zu finden - wie auf diesem Farbbild zu sehen. Die hellen Eisablagerungen heben die Wellenmuster auf den Dünen noch hervor.
© NASA, JPL / University of Arizona (Ausschnitt)
Kleine Eiszeit | Die geschichteten Ablagerungen in der Polarregion entstanden vermutlich erst durch die jüngsten Klimaänderungen auf dem Mars - ähnlich den Eiszeiten auf der Erde. Auf dieser Aufnahme sind sie zum Teil durch Eis bedeckt. Die darin sichtbaren Muster sind meist durch Erosion verursacht, die besonders horizontale Flächen auf Bergrücken und Tälern freilegt. Die Schichtsysteme sind allerdings nicht gänzlich flach in diesem Bereich: Unterhalb und rechts von der Bildmitte stoßen einzelne Gesteinsschichten gegen andere und verformen das ebene Gelände unregelmäßig.
© NASA, JPL / University of Arizona (Ausschnitt)
Gewölbe im Krater | Dieser stark erodierte Krater befindet sich in der Hochlandregion Arabia Terra, nördlich des Äquators. Er wird von einer der hypothetischen Küstenlinien durchkreuzt, die manche als Beweis für einen längst vergangenen Ozean auf der Nordhalbkugel werten. Gefüllt ist er mit Sedimenten - möglicherweise Überbleibsel eines alten Flusslaufes oder Sees. Da zwei unterschiedliche Bodenschichten zu erkennen sind, wurden sie wahrscheinlich zu verschiedenen Zeiten hier abgelagert.
© NASA, JPL / University of Arizona (Ausschnitt)
Furchen im Sand | Dieses Bild zeigt einen Ausschnitt des rund 30 Kilometer langen Dünenfeldes im nordöstlichen Teil des Russell-Kraters. Da diese Aufnahme im tiefen Winter entstand, ist hier und da noch Trockeneis auszumachen. Außerdem durchfurchen zahlreiche Rinnen das Gelände. Sie liegen auf der polzugewandten Seite der Sandverwehungen und entspringen meist nahe dem jeweiligen Dünenkamm.
© NASA, JPL / University of Arizona (Ausschnitt)
Blaues Gewand | Dieser Marsausschnitt zeigt auf einer Fläche von rund einem Quadratkilometer einige Dünen der Region Abalos Undae. Die Falschfarbendarstellung hebt dabei Unterschiede in deren Zusammensetzung hervor: Basaltische Bestandteile erscheinen hellblau, während die rötlich-weißen Bereiche vermutlich Staub anzeigen. Winzige Wellen und Rillen überziehen die Oberfläche der Dünen. Wissenschaftler vermuten, dass nur diese feinen Muster noch durch den Wind verändert werden, während die Dünen selbst nicht mehr wandern.
© NASA, JPL / University of Arizona (Ausschnitt)
Tropfen | Dunkle Sanddünen ziehen über Chasma Boreale - einen 570 Kilometer breiten Einschnitt in der nordpolaren Eiskappe, der von gestapelten Eisschichten umsäumt wird. Die aus einer Höhe von 320 Kilometern abgebildeten Barchan-Dünen sind auch auf der Erde zu finden. Die "Hörner" der halbmondförmigen Gebilde zeigen in Richtung der dominierenden Windrichtung. Das düstere Material könnte vulkanische Asche sein oder möglicherweise dunkler Sand, der aus dem geschichteten Polarboden erodierte.
© NASA, JPL / University of Arizona (Ausschnitt)
Gewebe | Dieses Bild zeigt Ablagerungen in Candor Mensa, einem breiten Plateau von dicht geschichteten Sedimentgesteinen in Candor Chasma. Die Ebene liegt in einem der tiefsten Grabensysteme der Marsoberfläche. Vielleicht befanden sich hier einst Seen oder Flüsse, aber auch vulkanische Aktivität schließen Wissenschaftler in der Vergangenheit nicht aus.
Heute sind die Böden überzogen von hellen Ablagerungen - teils mehrere Kilometer dick. In der Bildmitte sind diese anscheinend aus dem gleichen Material und nur sichtbar durch geringfügige Höhenunterschiede des Gesteins. Die auffälligen Muster in diesem Tal entstanden vermutlich durch Winderosion von leichten Ablagerungen. So stammen die dunklen wellenförmigen Strukturen möglicherweise von Sand, den der Wind formte.
Heute sind die Böden überzogen von hellen Ablagerungen - teils mehrere Kilometer dick. In der Bildmitte sind diese anscheinend aus dem gleichen Material und nur sichtbar durch geringfügige Höhenunterschiede des Gesteins. Die auffälligen Muster in diesem Tal entstanden vermutlich durch Winderosion von leichten Ablagerungen. So stammen die dunklen wellenförmigen Strukturen möglicherweise von Sand, den der Wind formte.
© NASA, JPL / University of Arizona (Ausschnitt)
Aus Gips geformt | Die gezeigte Landschaft gehört zu einer Region auf dem Mars, in der sich die größte Ansammlung von Dünen befindet. Dieser Abschnitt von Olympia Undae ist besonders interessant, weil die Hügel reich an Gips sind - einem Mineral, das sich in Gegenwart von Wasser bildet. Der Sand erodierte wahrscheinlich einst aus den nahe gelegenen Ablagerungen am Nordpol. Wie letztlich Gips daraus entstand, ist bislang allerdings noch nicht zweifelsfrei geklärt.
Während Gips-Dünen auf der Erde, zum Beispiel in White Sands in New Mexico, von weißer Farbe sind, erscheinen diejenigen auf dem Mars recht dunkel durch ihren Gehalt an Basalt-Körnern. Das helle und zerfurchte Material zwischen den Dünen könnte aus Eis bestehen, das unterhalb von trockenem Gips liegt. Sicher sind sich die Astronomen aber noch nicht.
Während Gips-Dünen auf der Erde, zum Beispiel in White Sands in New Mexico, von weißer Farbe sind, erscheinen diejenigen auf dem Mars recht dunkel durch ihren Gehalt an Basalt-Körnern. Das helle und zerfurchte Material zwischen den Dünen könnte aus Eis bestehen, das unterhalb von trockenem Gips liegt. Sicher sind sich die Astronomen aber noch nicht.
© NASA, JPL / University of Arizona (Ausschnitt)
Eisdecke | Eine hell leuchtende, weiße Eiskappe versteckt sich in einem Krater nahe dem Nordpol. Überraschenderweise ist er nicht kreisförmig, wie eigentlich bei einem Einschlagkrater erwartet. Möglicherweise formte ihn Eis, das unter dem umgebenden Gelände wanderte. Heutzutage sollte es sich allerdings nur sehr langsam fortbewegen.
Anhand von Kraterzählungen schätzen Wissenschaftler das Alter der Eiskappe auf rund 10 000 Jahre und das der umgebenden und von Eis befreiten Staubablagerungen auf wenige Millionen Jahre - was in geologischen Maßstäben sehr kurz ist. Womöglich schützen die Kraterwände die verbliebene Eisdecke davor abzuschmelzen, indem sie Schatten spenden.
Anhand von Kraterzählungen schätzen Wissenschaftler das Alter der Eiskappe auf rund 10 000 Jahre und das der umgebenden und von Eis befreiten Staubablagerungen auf wenige Millionen Jahre - was in geologischen Maßstäben sehr kurz ist. Womöglich schützen die Kraterwände die verbliebene Eisdecke davor abzuschmelzen, indem sie Schatten spenden.
© NASA, JPL / University of Arizona (Ausschnitt)
Vielschichtig | Erosionsprozesse formten dieses Tal westlich von Juventae Chasma. An den begrenzenden Wänden lassen sich deutlich unterschiedliche Schichten erkennen - eine Struktur, die typisch ist für den Marsboden. Die Ebene ist bedeckt von feinem Material, das der Wind zu Dünen zusammenfegte. Nur einige Felsen trotzen der Zeit und stechen daraus empor.
© NASA, JPL / University of Arizona (Ausschnitt)
Düne auf Eis | Das Eis in diesem Gebiet nahe dem Nordpol stammt möglicherweise noch vom vorangegangenen Winter. Temperaturschwankungen sind vermutlich verantwortlich für dessen unregelmäßige Struktur, da sie Spannungen und damit Risse im Eis erzeugten. Die dunklen Flecken im Bild sind Dünen.
Der Rote Planet ist inzwischen besser erforscht als seine Kollegen, der Mond oder die Tiefen irdischer Meere. Die zahlreichen Späher in seiner Umlaufbahn liefern aber nicht nur Bilder von wissenschaftlichem Wert – auch ästhetisch ist ihnen einiges abzugewinnen. Sehen Sie hier einige Beispiele von der HiRISE-Kamera an Bord des Mars Reconnaissance Orbiters.
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