Direkt zum Inhalt

Zwerggalaxien: Unsere galaktischen Begleiter

Die Magellanschen Wolken sind die nächsten Nachbarn unseres Milchstraßensystems und auffällige Erscheinungen am südlichen Sternhimmel. Als Zwerggalaxien sind sie kleiner als die Galaxis.
Ein nächtliches astronomisches Bild zeigt einen klaren Sternenhimmel mit zwei markanten Galaxien, der Großen und der Kleinen Magellanschen Wolke, die über einem Observatorium leuchten. Im Vordergrund sind mehrere Teleskope auf Schienen zu sehen, die auf einer Plattform stehen. Eine Person steht rechts und blickt in den Himmel. Der Himmel zeigt einen sanften Farbverlauf von Grün bis Orange, was auf atmosphärische Effekte hinweist.

Schönheiten am Südhimmel

Abseits vom Band der Milchstraße ziehen am südlichen Firmament zwei silbern schimmernde Wolken die Blicke auf sich. Den Bewohnern der südlichen Hemisphäre seit Anbeginn der Zeiten bekannt, wurden sie den Europäern erst durch den Weltumsegler Ferdinand Magellan (1480–1521) nahegebracht, nach dem sie als Kleine und Große Magellansche Wolke benannt sind. Sie sind nur von der Südhalbkugel aus sichtbar.

Bei beiden Gebilden handelt es sich um Zwerggalaxien im unmittelbaren Umfeld unseres Milchstraßensystems. In der Forschung wird immer noch diskutiert, ob sie wie Monde an ihre Planeten von der Schwerkraft an unsere Galaxis gebunden sind oder ob sie uns derzeit nur sehr nahe sind. Von der Kleinen Magellanschen Wolke im Bild oben (englisches Kürzel: SMC) trennen uns rund 200 000 Lichtjahre, sie erscheint uns also so, wie sie vor 200 000 Jahren aussah. Sie hat einen Durchmesser von circa 19 000 Lichtjahren und ist demnach viel kleiner als unser Milchstraßensystem mit mindestens 100 000 Lichtjahren Durchmesser. Die Große Magellansche Wolke im Bild unten (LMC) ist etwa 163 000 Lichtjahre von uns entfernt und erstreckt sich über 32 000 Lichtjahre. Die LMC zeichnet sich durch intensive Sternentstehung aus und beherbergt den berühmten Tarantelnebel, der seinen Namen wegen seiner Form erhielt.

Auf diesem Bild sind die beiden Zwerggalaxien am Nachthimmel über den Hilfsteleskopen des Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte ESO in Chile auf dem Berg Paranal zu sehen. Das Bild nahm der französische Fotograf Julien Looten auf der Plattform des VLT auf. Der grünliche Schimmer bei der Großen Magellanschen Wolke ist der sogenannte Airglow, das Nachthimmelsleuchten, das durch geladene Atome in der Hochatmosphäre der Erde entsteht. Der bräunliche Bereich am unteren Bildrand entsteht durch Dunst in horizontnahen Luftschichten.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.