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Mars: Staubteufel auf der Marsoberfläche

Auch auf dem Roten Planeten bilden sich häufig Staubteufel, Wirbelwinde, die große Mengen an Staub in die Luft schleudern. Sie wehen mit bis zu 160 Kilometern pro Stunde und damit deutlich schneller als bislang vermutet.
Eine hochauflösende Aufnahme der Marsoberfläche, die eine Vielzahl kleiner, kreisförmiger Krater zeigt. Die Oberfläche erscheint sandig und weist eine ungleichmäßige Textur auf. Einige Krater sind von dunkleren Schatten umgeben, was auf eine unterschiedliche Tiefe oder Materialzusammensetzung hinweisen könnte. Die Farbgebung ist überwiegend in erdigen Tönen gehalten, mit vereinzelten helleren und dunkleren Bereichen, die möglicherweise auf geologische Aktivitäten oder Erosion hindeuten.

Drei marsianische Staubteufel auf einmal

Obwohl die Marsatmosphäre sehr dünn ist – ihr Druck erreicht auf der Oberfläche nur 0,7 Prozent des irdischen Luftdrucks –, verfügt der Rote Planet über ein ausgeprägtes Wettergeschehen. Dazu gehören Staubteufel, auch Kleintrombe genannt, die sich viele Kilometer hoch über die Marsoberfläche erheben und dabei Staub in die Atmosphäre aufwirbeln. Sie wehen mit bis zu 160 Kilometern pro Stunde (44 Metern pro Sekunde) und damit wesentlich schneller als angenommen. Bislang ging man davon aus, dass die Windgeschwindigkeiten in den marsianischen Staubteufeln im Mittel bei 50 Kilometern pro Stunde liegen und nur in Ausnahmefällen rund 100 Kilometer pro Stunde erreichen können.

Die deutlich höheren Geschwindigkeiten für Marsstaubteufel sind das Ergebnis einer systematischen Auswertung von Aufnahmen der beiden ESA-Marssonden Trace Gas Orbiter und Mars Express. Letzterer umrundet den Roten Planeten seit mehr als 20 Jahren. Es wurde auch maschinelles Lernen angewandt, um die rund 50 000 Bilder rascher analysieren zu können. Die Arbeiten fanden unter der Leitung von Valentin Bickel an der Universität Bern statt. Dabei wurden nur Bilder der beiden europäischen Sonden verwendet. Das Bild entstand am 8. November 2021 mit der Kamera CaSSIS, dem Colour and Stereo Surface Imaging System, an Bord der Raumsonde Trace Gas Orbiter. Es zeigt gleich drei Kleintromben, die gleichzeitig über die Marsoberfläche wirbeln.

Die höheren Windgeschwindigkeiten sorgen dafür, dass die Staubteufel deutlich mehr Staub aufwirbeln und in die Atmosphäre verfrachten als bislang vermutet. Der Staubanteil hat einen bedeutenden Einfluss auf das Wettergeschehen und das Klima des Roten Planeten.

Auch in irdischen Wüsten sind Staubteufel häufig zu sehen – an heißen Sommertagen lassen sie sich auch in Deutschland beobachten. Sie sind oft nur einen halben Meter breit und wirbeln Stroh, Staub und Blätter auf; gelegentlich erreichen sie einige Meter Durchmesser. Meist lösen sie sich nach wenigen Sekunden wieder auf.

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