Planetenentstehung: Ein Exoplanet in seiner Geburtsstätte

Blick auf eine Planetenschmiede
Nein, dies ist kein Bild einer weit entfernten Spiralgalaxie, sondern es zeigt die Scheibe aus Gas und Staub, die den 430 Lichtjahre von uns entfernten Stern RIK 113 im Sternbild Skorpion umgibt. Er wurde mit dem Teleskopverbund ALMA, dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array, in Chile im Bereich der Millimeter/Submillimeterwellen beobachtet, in dem solche Akkretions- oder protoplanetare Scheiben besonders gut sichtbar gemacht werden können. RIK 113 ist ein junger Stern; in seiner Umgebung könnten gerade Planeten entstehen. Darauf weisen die dunkle Lücke und die Spiralarme um den hier ausgeblendeten Stern hin.
Der Exoplanet sollte sich in der dunklen Lücke befinden, ist aber hier nicht sichtbar. Bei seiner Entstehung sammelte er Gas und Staub im Umfeld seiner Bahn um das Zentralgestirn auf, was die protoplanetare Scheibe ausdünnte und somit dunkler erscheinen lässt. Durch seine Schwerkraft sorgt der Exoplanet dafür, dass innerhalb seiner Bahn Gas und Staub in ihrem Umlauf destabilisiert werden und spiralförmig zum Zentralgestirn driften. Dort könnten sich weitere Planeten bilden. Die Größe der spiralförmigen Gas- und Staubmassen nahe an RIK 113 entspricht etwa dem Durchmesser der Neptunbahn, also dem 60-Fachen des Abstands der Erde zur Sonne.
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