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China: Mysteriöser Schlangengott aus der Grube

Archäologen haben in Sanxingdui erneut erstaunliche Funde aus der Erde geholt. Für eine der 3200 Jahre alten Figuren fand sich nun ein fehlendes Teil unter altbekannten Stücken.
Schlangengott im Labor

Schlangengott im Labor

Im Südwesten Chinas haben Archäologen einen der erstaunlichsten Fundplätze ihres Landes weiter frei gelegt. In Sanxingdui fanden sich mehrere Gruben randvoll mit rund 3200 Jahre alten Gegenständen aus Bronze, Gold und Jade. Es handelt sich um Statuen, Altäre und Behälter sowie massenhaft Elefantenstoßzähne. Bei ihren jüngsten Grabungen stießen die Forschenden nun unter anderem auf Bronzeköpfe mit Goldmasken, eine metallene Schatulle in Form einer Schildkröte und einen rätselhaften Schlangengott, wie die chinesische Nachrichtenagentur »Xinhua« berichtet.

Die besondere Figur besteht aus einem menschlichen Kopf und einem Schlangenkörper. Die Augen des Mischwesens stehen hervor, Hörner ragen aus den Schläfen. Auf dem Kopf trägt es einen Behälter, den die Forschenden der Archäologiebehörde der Provinz Sichuan, der Universität Peking sowie der Universität Sichuan als Weingefäß identifizieren. Wie sich nun herausstellte, passt an die Figur ein Fragment, das die Archäologen bereits bei einer früheren Grabung entdeckt hatten. Es handelt sich um einen stabartigen Aufsatz, der mit Vogelklauen und Wolkenmustern dekoriert ist.

Über die Kultur, die vor 3200 Jahren hunderte Objekte vergraben hat, ist noch wenig bekannt. Sicher ist, dass es eine großflächige Siedlung gab, die von einer fast sieben Kilometer langen Mauer umgeben war. Wie Sedimentablagerungen nahelegen, diente die Ummauerung als Schutz gegen Fluten. Womöglich waren also regelmäßige Überschwemmungen der Grund, weshalb die Menschen die Opfergruben anlegten und ihren wertvollsten Besitz ihren Göttern darbrachten.

An dem Fundort in der Provinz Sichuan wurden tausende Objekte geborgen. Insgesamt acht Gruben sind bekannt. Seit 2020 legen Archäologen die Opfergruben frei, nachdem sie 1986 bereits zwei Fundstellen geöffnet hatten. Zuletzt haben die Wissenschaftler im März 2021 die Ausgrabung von vier Gruben bekannt gegeben, zurzeit arbeiten sie an den zwei verbliebenen Opferstellen.

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