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Technik: Scan einer Schiffslegende

Die »Seute Deern« wird abgewrackt. Vorher haben Ingenieure noch rasch einen 3-D-Scan angefertigt. Was mit den Daten passieren wird, ist allerdings noch offen.
Scan der Seute Deern

Ein historischer Holzsegler

Die »Seute Deern« hat eine bewegte Geschichte hinter sich: 1919 im US-Bundesstaat Mississippi gefertigt, kam der Holzsegler 1931 nach Europa und überstand dort als Ausbildungsschiff der Marine den Zweiten Weltkrieg. Anschließend diente das Segelboot in verschiedenen europäischen Städten als Restaurant, Hotel und Jugendherberge, ehe das Schiff nach Bremerhaven übersetzte. Dort war es seit 1972 Teil des Deutschen Schifffahrtsmuseums – bis 2019, als die »Seute Deern« im Hafen Leck schlug und sank.

Nun muss das Traditionsboot abgewrackt werden. Vor dem vollständigen Auseinanderbauen haben Experten noch einen aufwändigen 3-D-Scan angefertigt. Ingenieure scannten das Schiff dazu mit speziellen Kameras Zentimeter für Zentimeter ab und setzten die Bilder anschließend am Computer zusammen. Vier Milliarden Messpunkte kamen auf diesem Weg zusammen, berichtet das Deutsche Schifffahrtsmuseum in einer Pressemitteilung.

Wozu die Daten am Ende dienen werden, ist noch unklar. Das Museum betont einerseits den Wert der Dokumentation, zumal es keine Baupläne der Holzbark gebe. Denkbar sei aber auch eine digitale Rekonstruktion, die man beispielsweise mit einer VR-Brille erkunden könne. Am liebsten wäre vielen Schifffans wohl eine dritte Option: Der Bund hat 2019 eigentlich 47 Millionen Euro für einen Nachbau der »Seute Deern« bewilligt. Laut Norddeutschem Rundfunk ist derzeit aber noch unklar, ob das Projekt Realität wird.

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