Schweifsterne: Ein Komet zerbricht - C/2025 K1 (ATLAS)

Die Trümmer des Kometen C/2025 K1 (ATLAS)
Immer wieder wird beobachtet, dass Kometen zerbrechen, sich also in mehrere Bruchstücke aufspalten, die ihrerseits zu Schweifsternen werden. Besonders schön ließ sich das im November 2025 beim Kometen C/2025 K1 (ATLAS) beobachten, der erst am 24. Mai 2025 im Rahmen der automatischen Himmelsdurchmusterung ATLAS entdeckt wurde. ATLAS steht für »Asteroid Terrestrial-impact Last Alert System« und dient eigentlich der Suche nach potenziell gefährlichen Asteroiden. Aber als »Beifang« werden mit dem ATLAS-Programm immer wieder Kometen aufgespürt, darunter im Juli dieses Jahres der interstellare Besucher 3I/ATLAS.
Die Kerne von Kometen wie C/2025 K1 (ATLAS) sind fragile Gebilde, die leicht auseinanderbrechen, wenn sie in die Nähe der Sonne geraten und durch ihre Strahlung aufgeheizt werden. Sie können sehr bizarre Formen aufweisen, wie zum Beispiel der Nukleus des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko, der vor rund einem Jahrzehnt von der Raumsonde Rosetta aus der Nähe erforscht wurde. Er besteht aus zwei Teilkörpern, die nur durch einen dünnen Hals miteinander verbunden sind. Dieser könnte jederzeit bei den Sonnenumläufen von 67P auseinanderbrechen.
Bei der Annäherung an die Sonne verdampfen die gefrorenen Gase und Wassereis, aus denen die festen Kerne von Kometen zum größten Teil bestehen. Sie entweichen direkt in den umgebenden Raum. Die Gase bilden um den Kern herum eine kugelförmige Hülle, die Koma, von der Schweife ausgehen können. Der Gasausstoß eines Kometen kann zur Fragmentierung seines Kerns führen. Zum ersten Mal wurde das Zerbrechen eines Schweifsterns im Jahr 1846 beim Kometen Biela dokumentiert und seitdem immer wieder bei weiteren Kometen gesichtet.
Bei diesem Bild, das den Amateurbeobachtern Michael Jäger und Gerald Rhemann von Weißenkirchen in der Wachau (Österreich) mit einem 12-Zoll-Teleskop gelang, lassen sich deutlich drei Bruchstücke erkennen. Der helle Fleck ganz links ist der ursprüngliche Kern, die beiden lichtschwächeren Punkte sind die neu entstandenen Bruchstücke. Sie driften nun langsam vom Hauptkern weg. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Kern von C/2025 K1 (ATLAS) weiter fragmentiert; es kann sogar vorkommen, dass er sich ganz in eine Wolke aus gefrorenen Gasen und Staub auflöst. Da das Teleskop dem Kometen nachgeführt wurde, sind die Hintergrundsterne zur Strichen verzogen.
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